Pneumologie 2012; 66 - P419
DOI: 10.1055/s-0032-1302584

Veränderungen der Körperzusammensetzung von Patienten mit Bronchialkarzinom

C Marcu 1, Y Ploner 2, F Trudzinski 2, N Cocker 2, K Eltges 2, R Bals 2, A Gröschel 2
  • 1Uniklinik-Homburg, Innere V, Pneumologie
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Pneumologie

Einleitung: Patienten mit Bronchialkarzinom entwickeln häufig neben respiratorischen Störungen auch eine schwer zu beeinflussende Tumorkachexie. Sinkende körperliche Aktivität, Veränderungen der Körperzusammensetzung und Verluste bedingt durch die Anti-Tumor Therapie gehen häufig mit einer Reduzierung der Lebensqualität und einer eingeschränkte Prognose einher.

Methode: Im Verlauf dieser Arbeit wurde die Körperzusammensetzung von 38 Patienten mit Bronchialkarzinom (21Männer; 18 Frauen) bestimmt. Die Messung erfolgte mittels Bioelektrischer Impedanz Analyse (BIA). Die Beurteilung des pathologischen Ernährungs- und Trainingszustandes erfolgte durch Bestimmung von Phasenwinkel, Body Cell Mass – Muskelmasse – BCM, fettfreie Masse – FFM und Gesammtkörperwasser.

Ergebnisse und Diskussion: 67% der Frauen mit Bronchialkarzinom hatten eine verminderte Muskelmasse und 33% eine normale Muskelmasse; 67% der Patientinen hatte eine reduzierte Zelldichte (dargestellt durch Phasenwinkel), 28% eine normale Zelldichte. Bei den Männer ist die Lage anders: fast eine Hälfte der Patienten –47,61% hat eine normale Muskelmasse. Der Phasenwinkel ist interessanterweise bei 71,42% der Patienten reduziert, was mit einer pathologischen Zusammensetzung der Muskelmasse korrelieren könnte. Der Hydratationsgrad der Magermasse war bei den beiden Populationen nicht erniedrigt. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern war die FFM nicht reduziert, so dass die Untersuchungen, die alleine FFM messen, keine Rückschlüsse über die Körperzusammensetzung ziehen können. In der Untersuchung hat sich gezeigt, dass ein normaler BMI kein valider Parameter zum Ausschluss einer Mangelernährung bei Patienten mit Bronchialkarzinom ist.