Pneumologie 2012; 66 - P116
DOI: 10.1055/s-0032-1302681

Überblick der nicht-invasiven Bestimmung des Herzzeitvolumens – Vergleich neuer Methoden mit dem Goldstandard kardiale Magnetresonanztomografie

F Trinkmann 1, M Berger 2, C Dösch 2, M Sampels 2, T Papavassiliu 2, M Borggrefe 2, JJ Kaden 2, J Saur 2
  • 1Universitätsmedizin Mannheim I. Medizinische Klinik
  • 2Universitätsmedizin Mannheim

Hintergrund: Bei der Beurteilung der kardialen Funktion stellt das Herzzeitvolumen (HZV) einen wichtigen Parameter dar. Als Goldstandard hat sich die kardiale Magnetresonanztomografie (CMR) etabliert, diese ist aber aufwändig und teuer. Neue Methoden sollten vor allem nicht-invasiv, aber auch genau, reproduzierbar, einfach und günstig sein.

Methodik: In einem single-center Ansatz wurden die vier derzeit vielversprechendsten Methoden evaluiert. Hierbei erfolgte jeweils der Vergleich von Inertgas-Rückatmung (IGR), continuous-wave Doppler (CWD), einem neuen Algorithmus der Impedanzkardiografie (ICG) und der Pulswellenanalyse im Rahmen einer nicht-invasiven Blutdruckmessung (PWA) mit der CMR als auch untereinander.

Ergebnisse: Die Übereinstimmung zwischen den Methoden war beim Vergleich mit dem nicht-invasiven Goldstandard für die IGR am besten (siehe Tabelle). Die Reproduzierbarkeit konnte für den CWD mit 0,1±0,4l/min, die ICG mit 0,0±0,3l/min, die IGR mit 0,2±0,5l/min und für die PWA mit 0,2±0,6l/min bestimmt werden.

Tab.1

CMR

CWD

ICG

IGR

CWD

0,6±1,1l/min (n=45)

ICG

1,3±1,3l/min (n=68)

keine Daten

IGR

0,2±1,0l/min (n=305)

0,4±1,0l/min (n=63)

0,6±1,2l/min (n=120)

PWA

0,2±1,9l/min (n=39)

keine Daten

keine Daten

0,9±1,1l/min (n=39)

Schlussfolgerungen: Alle untersuchten Methoden erlauben die einfache und zuverlässige Abschätzung des HZV. Dabei zeigte die IGR die beste Übereinstimmung mit der CMR. Jedoch ist die Methode von der Mitarbeitsfähigkeit des Patienten abhängig, so dass sie zusammen mit der PWA die schlechteste Reproduzierbarkeit aufweist. Obwohl diese beim CWD als auch bei der ICG signifikant besser ist, zeigen diese eine schlechtere Übereinstimmung mit der CMR. Belastungsuntersuchungen im Rahmen einer Spiroergometrie sind derzeit lediglich mittels IGR möglich. Der Stellenwert der einzelnen Methoden muss in weiteren klinischen Studien untersucht werden. Aufgrund der unterschiedlichen Ergebnisse scheinen diese sicher im Rahmen einer Verlaufsbeobachtung, jedoch nicht untereinander, austauschbar.