Pneumologie 2012; 66 - P318
DOI: 10.1055/s-0032-1302689

Zusammenhang zwischen exhalierter NO-Konzentration und Blutgasen in vormals asbestexponierten Patienten

L Barbinova 1, A Preisser 1, X Baur 1
  • 1Ordinariat und Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Einleitung: Stickstoffmonoxid ist ein wichtiger Regulator des vaskulären Tonus. Es wurde bis heute nicht berichtet, in welchem Verhältnis die endogene NO-Konzentration in den Atemwegen zu den Parametern des Gasaustausches steht.

Methoden: Ehemals Asbest-exponierte Arbeiter (n=48) wurden im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen (G 1.2) und Begutachtungen mit der differenziellen NO- Messung untersucht; wir führten außerdem eine Spirometrie, Bodyplethysmografie und Diffusionskapazitäts-Messungen für CO und NO durch.

Ergebnisse: Die CO-Diffusionskapazität (DL,CO) und die NO-Diffusionskapazität (DL,NO) waren in dem Kollektiv der Asbestexponierten erniedrigt (MW 83,4% und 73,6% des Sollmittelwertes nach Cotes bzw. Lee). Der Mittelwert von Pa,O2 für das gesamte Kollektiv war grenzwertig niedrig.

Keiner der 48 Patienten zeigte eine auffällige FeNO in der Messung bei 50 mL/s (MW 16,9±1,2 ppb). Dagegen waren die alveolären NO-Konzentrationen (Calv) im Vergleich zu einem gesunden Kontrollkollektiv signifikant erhöht (n=43) (1,4±0,2 vs. 0,5±0,1 ppb, p<0,001).

Wir fanden eine signifikante negative Korrelation zwischen FeNO und AaDO2 (rsp=-0,33, p<0,05). Ähnliche Verhältnisse bestanden zwischen der alveolaren Fraktion Calv und AaDO2 (rsp=-0,36, p<0,05). Zwischen Pa,O2 und Calv war eine positive Korrelation (rsp=0,29, p=0,1) festzustellen.

Hingegen zeigte sich zwischen FeNO einerseits und DL,CO bzw. DL,NO anderseits eine positive Assoziation (rsp=0,40, p<0,05 bzw. rsp=0,28, p=0,09).

Schlussfolgerungen: Die Produktion von endogenem NO zeigt eine deutliche Korrelation zu den Blutgaswerten und Diffusionskapazitäten. Diese Zusammenhänge passen auch zu den bekannten Wirkungen einer exogenen NO-Zufuhr, wobei der vasodilatatorische Effekt in Vordergrund stehen dürfte. Das endogene NO scheint eine ähnliche regulatorische Rolle aufzuweisen.