Pneumologie 2012; 66 - P368
DOI: 10.1055/s-0032-1302690

Nicht-invasive Prädiktoren einer pulmonalen Hypertonie bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose

B Henkel 1, A Obst 1, M Halank 2, C Schäper 1, C Opitz 3, A Grieger 1, B Koch 4, C Warnke 1, L Bruch 5, SB Felix 1, R Ewert 6, S Gläser 1
  • 1Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Innere Medizin B
  • 2Univ.-Klinikum Carl Gustav Carus Universitätsklinikum Dresden
  • 3DRK Kliniken Berlin Köpenick, Kardiologie Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Innere Medizin B
  • 4Universitätsmedizin Greifswald
  • 5Unfallkrankenhaus Berlin, Kardiologie
  • 6Ernst-Moritz-Arndt Universität, Pneumologie/Allergologie, Greifswald

Hintergrund: Das Vorliegen einer pulmonalen Hypertonie (PH) bei Patienten mit idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist von hoher prognostischer Relevanz. Ziel der Studie ist die Evaluation von nicht-invasiven lungenfunktionellen und spiroergometrischen Parametern bezüglich ihrer prädiktiven Potenzen für das Vorliegen einer PH bei Patienten mit IPF.

Methoden: Eingeschlossen wurden in dieses multizentrische Register112 konsekutive Patienten mit IPF (42weibl.) mit einem mittleren Alter von 63 (±12,1) Jahren. Neben Diagnosestellung der IPF erfolgten Lungenfunktion und Spiroergometrie. Diagnose bzw. Ausschluss einer pulmonalen Hypertonie erfolgten mittels Echokardiografie und Rechtsherzkatheter.

Ergebnisse: Bei 71 von 112 Patienten lag eine pulmonale Hypertonie vor [meanPAP (mmHg): 38 (25th: 30; 75th: 45) vs. 18 (25th: 14; 75th: 22); p<0,001]. Das Ausmaß der Restriktion unterschied sich nicht signifikant zwischen PH und non-PH Patienten [TLC: 73,0 (25th: 58,7; 75th: 83,6) vs. 68,2 (25th: 57,1; 75th:81,0) % predicted; p=0,451], während Patienten mit PH eine ausgeprägtere Diffusionsstörung zeigten [p<0,001], signifikant schlechter belastbar waren [peakVO2: 42 (25th: 33; 75th: 52) vs. 66 (25th: 46; 75th: 85) % predicted; p<0,001; VO2@AT: 57 (25th: 44; 75th: 67) vs. 86 (25th: 53; 75th: 97) % predicted; p=0,003] und eine schlechtere Atemeffizienz aufzeigten [VE vs. VCO2slope: 189,4 (25th: 157,3; 75th: 243,0) vs. 126,2 (25th: 108,2; 75th: 146,2) % predicted; p<0,001]. Am besten diskriminierte die Atemeffizienz zwischen PH und non-PH Patienten [ROC-Kurven-Analysen: VE vs. VCO2slope (AUC 0,924; Cut-off Wert 152% predicted; Sensitivität 87%; Spezifität 83%), gefolgt von peakVO2 (AUC 0,801) und VO2@AT (AUC 0,745).

Zusammenfassung: Patienten mit einer begleitenden PH bei IPF sind signifikant schlechter belastbar und weisen eine schlechtere Atemeffizienz auf. Als bester nicht-invasiver Prädiktor für das Vorliegen einer PH erwies sich die Atemeffizienz unter Belastung.