Pneumologie 2012; 66 - V209
DOI: 10.1055/s-0032-1302727

Gesteigerte Sympathikusaktivität in COPD ist assoziiert mit erhöhter Morbidität und Mortalität

H Haarmann 1, S Klarner 1, T Raupach 1, S Andreas 1
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung für Kardiologie und Pneumologie

Ziele:

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) weist systemische Komponenten auf. U.a. belegen mikroneurografische Untersuchungen eine gesteigerte Sympathikusaktivierung, welche möglicherweise zur Schwere und Progression der Erkrankung beiträgt. Ziel dieser Studie war es, im Rahmen einer Nachbeobachtung zu untersuchen, inwiefern eine gesteigerte Sympathikusaktivität mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität von COPD-Patienten einhergeht.

Methoden:

In der Vergangenheit wurden in zwei Studien an der Universitätsmedizin Göttingen mikroneurografische Untersuchungen an COPD-Patienten (n=20) durchgeführt (siehe AJRCCM 2001;164:597 und ERJ 2008;32:387). Die Teilnehmer dieser Studien bzw. ihre Angehörigen wurden im Jahr 2010/11 telefonisch kontaktiert und nach Anzahl der Krankenhausaufenthalte bzw. Zeitpunkt des Versterbens befragt. Die Ergebnisse der telefonischen Befragung wurden korreliert mit den erhobenen Daten der zurückliegenden Studien.

Ergebnisse:

COPD-Patienten, die das kombinierte Ereignis Krankenhausaufenthalt oder Tod hatten (n=12), haben im Vergleich zu Patienten, die keines der beiden Ereignisse hatten (n=8), eine signifikant erhöhte muskuläre sympathische Nervenaktivität (MSNA) in bursts/min (60,25 zu 40,5; p=0,022), des Weiteren ein niedrigeres FEV1-Ist/FEV1-Soll (0,39 zu 0,54; p=0,035), niedrigeren pO2 (69,12 zu 78,04; p=0,025) und eine erhöhte Herzfrequenz (90,48 zu 73,62; p=0,017).

Fazit:

Eine gesteigerte Aktivierung des sympathischen Nervensystems ist ebenso wie andere typische Erkrankungscharakteristika der COPD (erniedrigtes FEV1, pO2) assoziiert mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität der Patienten.

Unterstützt von der DFG An 260/2–1; An 260/6–1