Pneumologie 2012; 66 - P417
DOI: 10.1055/s-0032-1302782

Einfluss von CPAP auf die erektile Dysfunktion bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe

M Arzt 1, R Obermeier 1, RA Jörres 2, WF Wieland 3, M Pfeifer 4, S Budweiser 5
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Pneumologie, Schlaflabor
  • 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
  • 3Klinik für Urologie, Caritas Krankenhaus St. Josef, Regensburg
  • 4Krankenhaus Donaustauf Universität Regensburg
  • 5Medizinische Klinik III, Klinikum Rosenheim

Fragestellung: Studien weisen darauf hin, dass die obstruktive Schlafapnoe (OSA), insbesondere die nächtliche Hypoxie, wesentlich zur Entstehung einer erektilen Dysfunktion (ED) beitragen kann. In dieser Studie wurde evaluiert, ob eine Therapie der OSA mit CPAP langfristig einen Einfluss auf sexuelle Funktionsstörungen hat.

Patienten und Methoden: Unter 401männlichen Patienten, die von Juni 2006 bis Juni 2007 zur Untersuchung des Zusammenhanges zwischen OSA und ED rekrutiert wurden, konnte bei 91 Patienten (Alter 59 (median); 51, 69 (Quartile) Jahre) nach 36 (33, 39) Monaten eine Reevaluation ihrer ED über den International Index of Erectile Function (IIEF-15) erfolgen. Die Patienten wurden gemäß des Vorliegens bzw. des Schweregrades der ED und ihrer Nutzung der CPAP-Therapie (CPAP-user versus CPAP-non-user) stratifiziert.

Ergebnisse: Bei Patienten mit keiner oder leichtgradiger ED (Punktwert der Domäne erektile Funktion (EF)≥17) ergab sich für die Gruppe der CPAP-user (n=35) und für die CPAP-non-user (n=17) eine Verschlechterung der Gesamtpunktezahl des IIEF-15 von 61,8±9,1 auf 55,1±19,9 (p=0,043) bzw. 60,2±7,8 auf 52,7±16,9 (p=0,083). Diese Änderungen war zwischen diesen Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (p=0,755).

In der Gruppe mit mittel- oder schwergradiger EF (EF<17) zeigt sich bei CPAP-usern (n=21; Zunahme von 20,6±11,9 auf 26,6±16,9; p=0,223) gegenüber den non-CPAP-usern (n=18; Abnahme von 24,8±9,8 auf 17,9±16,8; p=0,029) allerdings eine signifikante Verbesserung sowohl in der Gesamtpunktezahl (p=0,014) als auch in den Subdomänen „koitale Funktion“ (p=0,012), „sexuelles Verlangen“ (p=0,007) und „allgemeine sexuelle Zufriedenheit“ (p=0,033).

Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit OSA und ED kann eine CPAP offenbar zu einer Verbesserung der sexuellen Funktion beitragen und stellt damit einen vielversprechenden Ansatz zur Therapie der ED bei Patienten mit OSA und bestehenden Kontraindikation für eine medikamentöse Behandlung der ED dar.