Pneumologie 2012; 66 - P373
DOI: 10.1055/s-0032-1302834

Erfahrungen mit Non-CF Bronchiektasen in der lungenfacharztlichen Praxis

C Savaser 1, FC Ringshausen 2, TT Bauer 3, N Schönfeld 3, A de Roux 1
  • 1Pneumologische Praxis am Schloss Charlottenburg, Berlin
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie
  • 3Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin

Hintergrund:

Non-CF Bronchiektasen sind ätiologisch vielfältig. In der vertragsärztlichen Versorgung. sind es häufige Krankheitsbilder die hinsichtlich Diagnostik und Infektiologischer Problematik eine Herausforderung darstellen.

Methodik:

In einer lungenfachärztlichen Gemeinschaftspraxis mit c.a. 2000 Patienten/Quartal wurden zum Stichtag 20.09.2011 alle Patienten mit einer bekannten non-CF Bronchiektasenerkrankung, die in den letzten 5 Jahren die Praxis aufgesucht hatten und mindestens einmal innerhalb der letzten 2 Jahre behandelt wurden, in einer Datenbank erfasst. Dabei wurden Ätiologie, Krankheitsverlauf und mikrobiologischer Situation festgehalten. Voraussetzung war der Nachweis von bronchiektatischen Veränderungen im CT Thorax. Patienten mit der Anamnese einer CF wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse:

39 Patienten mit Bronchiektasen wurden im besagten Zeitraum in der Praxis behandelt. Alle Patienten waren/sind Erwachsen (mittleres Alter 61±15 Jahre). Die Mehrheit sind weiblich (66%). Die mittlere FEV1 betrug 82%±25 vom Soll. Die Ätiologie der Non-CF Bronchiektasen war wie folgt: 41% idiopathisch, 26% postpneumonisch, 23% post-tuberkulös, 10% COPD und 1 Patient mit ABPA. Bei den Patienten kam es durchschnittlich 2x/Jahr zu einer Exazerbation (Spannweite 0–7). Ein Keimnachweis gelang bei (n=13) 33%, der häufigste Erreger war P. aeruginosa (n=6). Die durchschnittliche (anamnestische) Erkrankungsdauer betrug 13 Jahre (Spannweite 1–52 Jahre).

Schlussfolgerungen:

Patienten mit im CT nachgewiesenen Bronchiektasen sind im ambulanten lungenfachärztlichen Patientengut häufig. Für die Zukunft sind besser standardisierte diagnostische und therapeutische Angebote notwendig.