Entscheidend für den mit suizidalen Patienten arbeitenden Arzt oder Therapeuten sind
Erkennen von Suizidalität und Einschätzen der Suizidgefährdung, insbesondere nach
einem Suizidversuch. In der Notfallbehandlung geht es zunächst um die Abwendung von
Schaden für Leib und Leben des Patienten. Bei der Krisenintervention ist die therapeutische
Beziehung zum Suizidenten der spezifische Faktor einer erfolgreichen Behandlung. Kritische
Bedingungen für die Entstehung der Suizidalität müssen klar herausgearbeitet und alternative
Strategien zur Bewältigung zukünftiger Krisen entwickelt werden. Pharmakologische
Behandlungen beziehen sich auf Angstlösung, Sedierung und Normalisierung des Schlafes.
Eine antidepressive Behandlung bei bestehender ausgeprägter depressiver Verstimmung
sollte wegen deren Wirklatenz frühzeitig begonnen werden. Häufige Fehler im Umgang
mit Suizidalen sind eine Bagatellisierungstendenz sowie eine – meist unbewusste –
Ablehnung des suizidalen Patienten.
Suizid - Suizidversuch - Krisenintervention - Notfallbehandlung - Psychotherapie -
Pharmakotherapie