Dtsch Med Wochenschr 2012; 137(24): 1317
DOI: 10.1055/s-0032-1305001
Korrespondenz | Correspondence
Frage aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erhöhte Lipasewerte

Increased lipase levels
G. Lankisch
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Publication Date:
05 June 2012 (online)

Frage: Mir wurde eine Patientin wegen ständig erhöhter Lipasewerte zugewiesen. Die Patientin hatte ein knappes Jahr zuvor erstmals wegen Bauchkrämpfen die Notaufnahme des hiesigen Krankenhauses aufgesucht. Dabei wurde eine leicht erhöhte Amylase (78 U/ml, Normalwert [NW] < 65) festgestellt. Es wurde ein Ultraschall Abdomen durchgeführt, der negativ ausfiel und die Patientin nach Hause geschickt. Nach einer Woche wurde sie erneut zur Kontrolle der Amylase einbestellt. Dieser betrug nach einer Woche 119 U/ml, nach einem Monat 94.  Die Patientin war in der Folge beschwerdefrei. Erst nach einem Monat wurde auch die Lipase bestimmt, der Wert betrug 464 (NW < 50). Auch bei weiteren Kontrollen war die Lipase ständig erhöht, und zwar betrug sie zwischen 300 und 400 U/ml. Es wurde eine Cholangio-MRI durchgeführt, die keinen pathologischen Befund ergab. Die Patientin fühlt sich seither wohl; sie hat weder Schmerzen noch andere Beschwerden, die auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse hinweisen.

Wie ist der erhöhte Lipasewert zu erklären? Sind weitere Untersuchungen erforderlich? Kann es sich um Interferenzen handeln?

 
  • Literatur

  • 1 Gullo L. Chronic nonpathological hyperamylasemia of pancreatic origin. Gastroenterology 1996; 110: 1905-1908
  • 2 Lankisch PG. Erhöhte Pankreasenzyme ohne erkennbare Pankreaserkrankung. Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: 2232-2235
  • 3 Teich N, Orth M, Keim V et al. Diagnostik von Pankreaserkrankungen. Bestimmung von Lipase und alpha-Amylase meistens verzichtbar. Dtsch Ärztebl 2002; 99: A2717-2719