Rofo 2012; 184 - VO211_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311116

Vergleich von MR/PET und PET/CT in der Diagnostik pulmonaler Raumforderungen – eine Pilotstudie

C Schraml 1, H Schmidt 2, C Brendle 1, M Werner 1, M Müller 3, CD Claussen 1, C Pfannenberg 1, N Schwenzer 1
  • 1Radiologsiche Universitätsklinik Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Radiologsiche Universitätsklinik Tübingen, Labor für Präklinische Bildgebung und Bildgebungstechnologie der Werner Siemens Stiftung, Tübingen
  • 3Radiologsiche Universitätsklinik Tübingen, Nuklearmedizin, Tübingen

Ziele: Evaluierung der Ganzkörper-Hybridmodalität MR/PET hinsichtlich der Diagnostik von pulmonalen Raumforderungen im Vergleich zur PET/CT als Goldstandard. Methode: 10 Patienten mit Lungenraumforderungen wurden eingeschlossen. PET/CT- und MR/PET-Untersuchung wurden nacheinander durchgeführt. Für die PET-Messung wurde 18F-FDG verwendet. Die MR/PET wurde an einem klinischen 3T Hybridgerät durchgeführt, das die simultane Akquisition von PET- und MR-Daten ermöglicht (Biograph mMR; Siemens). Die Schwächungskorrektur der MR/PET-Daten erfolgte durch einen Segmentierungsalgorithmus mit 3D-DIXON-basierter Fett-Wasser-Separierung. Die relative FDG-Anreicherung der Läsionen bezogen auf Leber in der MR/PET- und PET/CT-Untersuchung wurde mittels SUV (standard uptake value)-Messung verglichen. Das Tumorstadium wurde verblindet aus den PET/CT- und MR/PET-Daten von zwei Radiologen im Konsensus bestimmt. Der statistische Vergleich zwischen MR/PET- und PET/CT-SUV erfolgte mittels Spearman‘s Korrelation. Ergebnis: Bei 8/10 Patienten war eine histologische Korrelation möglich (Adeno-Ca n=4, Karzinoid n=1, NSCL n=1, Pneumonie n=2). Bei 2/10 Patienten konnte aufgrund akuter schwerer Zweiterkrankung keine zeitnahe Biopsie durchgeführt werden. Die MR/PET lieferte diagnostische Bildqualität mit guter Tumorabgrenzung in allen 10 Fällen. 9/10 Läsionen zeigten eine deutliche FDG-Speicherung. Die relativen MR/PET-SUV waren generell höher als die PET/CT-SUV und korrelierten signifikant (rho=0,93; p=0,0002). In 7/10 Patienten ergab sich dasselbe TNM Stadium aus den MR/PET- und PET/CT-Daten. Abweichungen ergaben sich durch Differenzen in den folgenden Kriterien: Größenmessung in MR bzw. CT (n=1), LK-Befall im MR/PET (n=1), erhaltene mediastinale Fettlamelle im MRT (n=1). Schlussfolgerung: MR/PET der Lunge bietet diagnostische Bildqualität für die Evaluation pulmonaler Läsionen. Trotz der methodisch bedingten Unterschiede von MR und CT fand sich in der Mehrheit der Patienten ein vergleichbares Stagingergebnis in MR/PET und PET/CT.

Keywords: MR/PET, pulmonale Raumforderung, Staging, PET/CT

Korrespondierender Autor: Schraml C

Radiologsiche Universitätsklinik Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

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