Rofo 2012; 184 - VO211_3
DOI: 10.1055/s-0032-1311117

Simultane [68Ga]DOTATOC PET/MR für die IMRT Bestrahlungsplanung von Meningeomen – erste Ergebnisse

C Pfannenberg 1, N Schwenzer 1, G Henke 2, AC Müller 2, M Reimold 3, CD Claussen 1, D Thorwarth 4
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Tübingen
  • 3Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abt. für Nuklearmedizin, Tübingen
  • 4Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sektion für Biomedizinische Physik, Tübingen

Ziele: Untersuchung des Stellenwerts der simultanen Positronen-Emissionstomographie und Magnetresonanz-Tomographie (PET/MR) für die Definition des Zielvolumens und Planung der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) bei Patienten mit Meningeom. Methode: Zur Planung der Strahlentherapie wurden drei Meningeom-Patienten mittels Planungs-CT, MR, [68Ga]DOTATOC- PET/CT und simultaner [68Ga]DOTATOC- PET/MR untersucht. Die PET/MR Scans erfolgten an einem dedizierten Brain-PET/MR-System, bestehend aus einem klinischen 3T Scanner und einem MR-kompatiblen PET Insert. Es wurden zwei Gross Target Volumina (GTV) definiert, a) auf Basis von separat durchgeführter MR und DOTATOC- PET/CT (GTVPET/CT+MR) und b) aufgrundlage der simultan akquirierten PET/MR-Scans (GTVPET/MR). Nach Erweiterung der GTVs um 4mm Sicherheitssaum wurden die resultierenden Planungs-Zielvolumina (PTVs) verglichen und eine Cross-Evaluierung der IMRT-Planung vorgenommen. Ergebnis: Die Gesamtvolumina der PET/MR und PET/CT+MR-basierten GTVs zeigten keine relevanten Unterschiede (Pat.1: 10,8 vs.11,0; Pat.2: 18,4 vs.18,1; Pat.3: 6,4 vs.7,2ml für PET/MR vs. PET/CT+MR). Allerdings konnten bei 2 Patienten in bestimmten Regionen des GTV Differenzen beobachtet werden, in denen der Tumor mit der simultanen PET/MR genauer visualisiert werden konnte aufgrund kleinerer Voxel und verbesserter Recovery des Brain-PET. Die IMRT-Behandlungspläne basierten grundsätzlich auf den separat akquirierten PTVPET/CT+MR entsprechend der klinischen Routine. Eine Korrelation dieser klinischen IMRT-Pläne mit den PET/MR-basierten PTVs zeigte kleine Tumorareale mit Unterdosierungen von bis zu 67% der verschriebenen Dosis. Schlussfolgerung: Diese ersten Ergebnisse der PET/MR basierten Strahlentherapieplanung von Patienten mit Meningeomen zeigen, dass Differenzen in der Zielvolumen-Definition zwischen separater MR und PET/CT und simultaner PET/MR zu beobachten sind, die relevante Folgen für den IMRT-Planung beinhalten können.

Keywords: Meningeom, PET/MR, DOTATOC-PET/CT, Strahlentherapie

Korrespondierender Autor: Pfannenberg C

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str.3, 72076 Tübingen

E-Mail: christina.pfannenberg@med.uni-tuebingen.de