Rofo 2012; 184 - FO_PO11
DOI: 10.1055/s-0032-1311489

Das invertierte Papillom – eine seltene Ursache der nasalen Obstruktion

T Breining 1, S Pauls 2, J Lindemann 3
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
  • 2Sana Kliniken Lübeck, Abteilung für Radiologie, Lübeck
  • 3Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Ulm

Eine nasale Obstruktion ist häufig durch Deformitäten der inneren Nase oder ein entzündliches Geschehen bedingt. Differentialdiagnostisch muss ein Tumor der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen ausgeschlossen werden. Eine seltene Entität stellt das Invertierte Papillom dar.

Das IP geht in der Regel von maxilloethmoidalen Winkel aus und wächst bevorzugt über das Infundibulum ethmoidale in den Sinus maxillaris, aber auch in den angrenzenden Siebbeinzellen. Die Patienten fallen durch einseitige Nasenobstruktion, rezidivierende Epistaxis nasi, eitrige Rhinorrhoe und Hyposmie auf. Differentialdiagnostisch muss an polypoide Schleimhautschwellungen, aber auch an Tumoren anderer Genese wie Angiofibrome, Lymphome, Nasopharynx-Karzinome und Aesthesioneuroblastome gedacht werden.

Die konventionelle Röntgenaufnahme der Nasennebenhöhlen erlaubt keine eindeutige Zuordnung einer einseitigen Transparenzminderung der Nasenhöhle und der angrenzenden Nebenhöhlen zum IP. Negative oder unspezifische Befunde finden sich in bis zu 50%.

Die CT dient zur Beurteilung knöcherner Destruktionen. Bei jeder Operation der Nasennebenhöhlen ist aus medicolegalen Gründen präoperativ eine CT zur Beurteilung der ossären Strukturen, insbesondere der Schädelbasis und der Orbita, obligat.

Mittels MRT kann die als cerebriform beschriebene Oberflächenkonfiguration des IP in T2-gewichteten Sequenzen gut dargestellt werden. Das IP zeigt ein flächenhaftes, teils inhomogenes und mäßig ausgeprägtes Kontrastmittel-Enhancement, welches in den T1-gewichteten Sequenzen typischerweise schwächer ausfällt im Vergleich zur entzündlich veränderten Schleimhaut. Eine zentrale Tumornekrose sollte an ein maligne entartetes IP denken lassen.

Lernziele:

Ziel des Posters ist die Visualisierung der Charakteristika eines invertierten Papilloms im Röntgenbild, der CT und der MRT. Zudem wird die Bedeutung der einzelnen diagnostischen Methoden erläutert und es sollen wichtige Differentialdiagnosen gegenübergestellt werden.

Keywords: Invertiertes Papillom, Maligne Entartung, MRT, Nasale Obstruktion

Korrespondierender Autor: Breining T

Universitätsklinikum Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Steinhövelstraße 9, 89075 Ulm

E-Mail: thomasbreining@hotmail.com