Rofo 2012; 184(10): 937-938
DOI: 10.1055/s-0032-1312961
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ablation einer Lebermetastase mit irreversibler Elektroporation (IRE) im Lebersegment II angrenzend an die Area nuda

C. Niessen
,
E. M. Jung
,
C. Stroszczynski
,
P. Wiggermann
Further Information

Publication History

04 April 2012

14 May 2012

Publication Date:
28 June 2012 (online)

Einführung

In den letzten Jahren haben minimalinvasive Behandlungstechniken deutlich an Bedeutung gewonnen, insbesondere wenn chirurgische Interventionen nicht als Behandlungsalternative infrage kommen (Bangard C et al. Fortschr Röntgenstr 2011; 183: 704 – 713). Von den minimalinvasiven Tumortherapien haben sich insbesondere die transarterielle Chemoembolisation (TACE) und die Radiofrequenzablation (RFA) durchgesetzt. Diese Behandlungstechniken wurden zuletzt kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt. Die irreversible Elektroporation (IRE) ist ein neuartiges, nicht thermisches Ablationsverfahren, das mittels kurzwelligen Elektroimpulsen die irreversible Zellmembrandepolarisierung und somit die Zellapoptose im Ablationsareal induziert. Dieser Energieeintrag ist besonders bei Zellen mit vielen Membranstrukturen und weniger bei Geweben mit hohen Anteilen an kollagenen und elastischen Fasern wirksam (Lee et al. Technal Cancer Res Treat 2007; 6: 287 – 294). Dieses Prinzip könnte vorteilhaft sein für die weitgehend selektive Ablation von Tumorgewebe ohne Zerstörung von Gallengängen, Blutgefäßen und Leitungsbahnen in der Leber.

Wir berichten über die erfolgreiche Ablation einer subkapsulären Metastase eines kolorektalen Karzinoms in Segment II unterhalb des Zwerchfells in unmittelbarer Nachbarschaft zum Herzmuskel.