Zeitschrift für Phytotherapie 2012; 33 - P33
DOI: 10.1055/s-0032-1313273

Erfahrungsdatenbank Phytopharmaka – eine onlinebasierte Erhebung

L Ravens 1, R Mösges 1, G Meng 2, T Wegener 2, V König 1
  • 1Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Universität zu Köln, Lindenburger Allee 42, 50931 Köln, Deutschland
  • 2Kooperation Phytopharmaka GbR, Plittersdorfer Str. 218, 53173 Bonn, Deutschland

Hintergrund: Wenige Informationen liegen über die Wirkungen und Nebenwirkungen im Bereich pflanzlicher Arzneimittel vor. Die Dokumentation, größtenteils nicht verschreibungspflichtiger und freiverkäuflicher pflanzlicher Arzneimittel, ist nur schwer zu erreichen. Hinzu kommt, dass gerade Kinder, Schwangere/Stillende und Multimorbide aus Haftungsgründen von Studien komplett ausgeschlossen werden, obwohl angenommen wird, dass besonders diese Personengruppen pflanzliche Arzneien häufig anwenden [1]. Um den Erkenntnisgewinn im Bereich Phytopharmaka voranzutreiben, ist im Auftrag der Kooperation Phytopharmaka eine Erfahrungsdatenbank entstanden, in der vorab Ärzte und Apotheker online die Erfahrungen ihrer Patienten/Kunden mit pflanzlichen Arzneimitteln dokumentieren können. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll geprüft werden, ob es möglich ist, mithilfe des onlinebasierten Fragebogens valide Daten zur Anwendung von Phytopharmaka zu erheben.

Material und Methoden: Das Projekt »Erfahrungsdatenbank« ist in drei Phasen gegliedert; die Initiierungs-, Erprobungs- und Produktivphase. Diese folgen der Entwicklung des Onlinefragebogens durch das Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie – Bereich Medizinische Informatik. In den ersten beiden Phasen soll die Praxisfähigkeit geprüft und das Instrument noch weiter optimiert werden. Die Befragung ist dabei zwecks Datenvalidität ausschließlich auf »healthcare professionals« beschränkt. In der Initiierungs- und Erprobungsphase (Pilotphase), die in dieser Arbeit näher betrachtet werden sollen, werden innerhalb von einem Monat Daten von ca. 100 Patienten aller Altersstufen in 12 verschiedenen Arztpraxen anonym erfasst. Einzige Voraussetzung ist eine vorangegangene Anwendung pflanzlicher Arzneimittel.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Initiierungsphase werden Mitte Februar zur Verfügung stehen. Man verspricht sich von diesem Projekt die Dokumentation großflächiger Anwendererfahrungen auch von nicht-apothekenpflichtigen Phytopräparaten.

Literatur: [1] Berthold H, Schott G, Müller-Oerlinghausen B. Pharmakovigilanz [AVP-Sonderheft der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft]. Berlin; 2005: 5 http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/TE/A-Z/PDF/Pharmakovigilanz.pdf