Rofo 2012; 184(6): 493
DOI: 10.1055/s-0032-1315416
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Hirnmetastasen – Was leisten „single-slab“-3-D-MRT-Sequenzen?

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Publication Date:
01 June 2012 (online)

Für die Darstellung zerebraler Metastasen werden verbreitet T1-Sequenzen, mit bzw. ohne Kontrastverstärkungen, eingesetzt. Die „single-slab“-3-D-MR-Technik ist bereits für T1- und T2-gewichtete sowie FLAIR-Aufnahmen und nun auch für die Doppel-Inversions-Methode angewendet worden. W. Chen et al. bewerteten 4 3-D-Multikontrast-MRT-Sequenzen in Bezug auf die Darstellung zerebraler Metastasen.

AJR Am J Roentgenol 2012; 198: 27–32

Patient mit malignem Melanom im Stadium IV mit Metastase im Caput nuclei caudati links in der nativen T1-Gewichtung; a und b nach Kontrastmittelgabe (Bild: Schlamann M, Loquai C, Goericke S et al. Fortschr Röntgenstr 2008; 180: 143–147).

An der prospektiven, nicht verblindeten Studie nahmen 84 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren teil. Bei den 31 Frauen und 53 Männern lagen Primärtumoren der Lunge, der Leber und des Magens sowie Nierenzellkarzinome vor. Alle Patienten wurden innerhalb von 6 Monaten in einem 3-T-MRT untersucht. Das MR-Protokoll umfasste 4 „single-slab“-3-D-Sequenzen:

Doppel-Inversion, nicht kontrastverstärkte T2-FLAIR, kontrastverstärkte T2-FLAIR und kontrastverstärkte IR-vorbereitete FSPGR (IR-vorbereitete = Inversion Recovery prepared; FSPGR = Fast Spoiled Gradient-Echo).

Innerhalb von 2 min nach der Kontrastmittelgabe erfolgte die Bildgebung randomisiert, entweder zuerst mit kontrastverstärkter IR-vorbereiteter FSPGR, gefolgt von kontrastverstärkter T2-FLAIR (Gruppe A, n = 49) oder kontrastverstärkter T2-FLAIR als 1. Sequenz, gefolgt von IR-vorbereiteter FSPGR (Gruppe B, n = 35). Insgesamt 10 gesunde Personen bildeten die Kontrollgruppe (Durchschnittsalter: 54 Jahre; 3 Frauen, 7 Männer).

In Gruppe A wurden 154 Metastasen bei 32 Patienten festgestellt. Die Sensitivität der kontrastverstärkten T2-FLAIR-Sequenz erreichte 100% und die der IR-vorbereiteten FSPGR 79,2%, wenn anschließend die kontrastverstärkte T2-FLAIR folgte. Die Zahl detektierter Metastasen betrug in Gruppe B 56 bei 24 Patienten. Hier lag die Sensitivität der kontrastverstärkten T2-FLAIR bei 96,4% und die der IR-vorbereiteten FSPGR bei 83,9%, wenn zuvor Aufnahmen mit der kontrastverstärkten T2-FLAIR erstellt wurden. Die Unterschiede zwischen beiden Sequenzarten waren nicht signifikant.

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