Z Gastroenterol 2012; 50 - P4_9
DOI: 10.1055/s-0032-1315868

OTSC-Clips, Endosponge und ummantelte Stents bei Perforationen und Leckagen im Gastrointestinaltrakt

C Schäfer 1, EF Stange 1
  • 1Robert-Bosch-Krankenhaus, Abt. für Gastroenterologie, Stuttgart

Einleitung/Fragestellung: Bis vor kurzem war die chirurgische Therapie die einzige Option für Patienten mit Perforationen oder Leckagen im Gastrointestinaltrakt.

In den folgenden Kasuistiken wird demonstriert, dass endoskopische Verschlussmethoden auch in schwierigen Situationen bei Hochrisikopatienten erfolgreich sein können.

Kasuistiken und Ergebnisse: 1. Bei einer 69-jährige Patientin war wegen eines Kardiacarcinoms eine distale Ösophagusresektion mit Magenhochzug erfolgt. Postoperativ Auftreten einer Nahtinsuffizienz mit Kommunikation in den Pleuraspalt, die trotz Reoperation fortbestand. Durch wiederholte Einlage einer Vacuumdrainage über eine mit einem Schwamm armierte Magensonde (Endosponge) konnte allmählich eine Säuberung der Wundhöhle und schließlich ein Verschluss der Nahtinsuffizienz erreicht werden.

2. Patient (43 Jahre): Dieselbe Methode wurde auch bei Pyopneumothorax nach Boerhave-Syndrom erfolgreich angewendet.

3. Bei einer Patientin (48 Jahre) mit hepatisch metastasiertem Mammacarcinom war während einer Endosonografie eine Perforation am oberen Duodenalknie aufgetreten. Diese wurde problemlos mit dem OTSC-Clip verschlossen, sodass noch in derselben Sitzung die geplante ERCP mit Stenteinlage möglich war.

4. Nach Gastrozystostomie zur Drainage einer Pseudozyste bei einer 50-jährigen Patientin musste der Doppelpigtail-Stent wegen Dislozierung entfernt werden. Auch hier konnte die Magenperforation problemlos mit dem großen OTSC-Clip verschlossen werden.

5. Patient (47 Jahre): Nach Perforation bei Dilatation einer Ösophagusstenose konnte durch Einlage eines ummantelten Stents eine Operation umgangen werden. Der Stent wurde wieder entfernt.

Diskussion: Diese Beispiele zeigen, dass inzwischen effektive endoskopische Alternativen zum Verschluss von Perforationen, Leckagen oder Nahtdehiszenzen zur Verfügung stehen.