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DOI: 10.1055/s-0032-1318567
Arterieller und Ductus venosus Doppler bei umbilikalem enddiastolischem Null- oder -Rückfluss – Korrelation zum perinatalen Ergebnis
Einführung:
Schwangerschaften mit dopplersonographischem Nachweis eines enddiastolischen Null- oder Rückflusses in der A. umbilicalis stellen ein geburtshilfliches Hochrisikokollektiv dar, zumeist mit intrauteriner Wachstumsrestriktion. Die Analyse der Ductus venosus Doppler-Flusskurve soll bei der Findung des optimalen Entbindungszeitpunktes hilfreich sein. Wir beschreiben das größte entsprechende bislang untersuchte „Monocenter-Kollektiv“.
Material und Methoden:
Bei 58 Einlingsschwangerschaften mit dopplersonographischem Nachweis eines enddiastolischen Null- oder Rückflusses der A. umbilicalis wurden seriell insgesamt 364 Dopplerflussmessungen der A. umbilicalis (AU), A. cerebri media (ACM) und des Ductus venosus (DV) durchgeführt und mit Parametern des perinatalen Ergebnisses (art. pH, BE, Normoblastenzahl, RDS, BPD, IVH ≥ III°, NEC, postpartaler Tod) korreliert, 53 Feten (91%) zeigten eine IUGR unterhalb der 5. Perzentile.
Ergebnisse:
Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug 12,8 Tage (1–76d).
Feten mit Nachweis eines enddiastolischen Rückflusses (R-Fluss) der AU zeigten postpartal signifikant höhere Normoblastenzahlen als Feten mit entsprechendem Nullfluss (O-Fluss). Tendenziell allerdings nicht signifikant schlechtere Ergebnisse der Feten mit R-Fluss bestanden auch für pH, BE, APGAR sowie bezüglich des Nachweises einer postpartalen Erkrankung/Problematik.
Bei vorliegendem enddiastolischen 0- oder R-Fluss im Ductus venosus wurden signifikant schlechtere Werte bezüglich 10'APGAR, art. pH-Wert, art. BE sowie höhere Normoblastenzahlen gemessen. Diese Feten mussten postpartal signifikant häufiger intubiert werden, auch bestand signifikant häufiger eine IVH III°+IV° als bei Feten mit normalem oder erhöhtem PI des DV ohne Nachweis eines O- oder R-Flusses.
Mortalität und BPD korrelierten signifikant mit dem Schwangerschaftsalter (SSA).
Mittels logistischer Regressionsanalyse (LR) und dem Youden-Index wurde ein SSA von 30+0 SSW und ein Geburtsgewicht (GG) von 590g als Trennschwelle zwischen „gesund“ überlebenden Kindern und den Kindern mit einer schwerwiegenderen Erkrankung ermittelt. Der Einfluss von SSA und GG auf Überleben (gesund bzw. mit schwerer Erkrankung) und postpartalen Tod schwindet bei einem GA von 25+3 SSW und 490g.
Schlussfolgerung:
Unsere Daten bestätigen den Wert der dopplersonographischen Analyse der Ductus-venosus-Flusskurve bei hochpathologischem dopplersonographischem Befund der Art. umbilicalis. Sie lässt Rückschlüsse auf das perinatale Kurzzeitergebnis zu, in frühen Schwangerschaftswochen werden Morbidität und Mortalität allerdings entscheidend beeinflusst durch das Schwangerschaftsalter.