Rofo 2012; 184(7): 598
DOI: 10.1055/s-0032-1318789
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Akute Exazerbation bei idiopathischer Lungenfibrose – HRCT-Scores prognostizieren Mortalität

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Publication Date:
28 June 2012 (online)

Die idiopathische Lungenfibrose ist die häufigste Form der idiopathischen interstitiellen Pneumonie. Bei manchen Patienten kommt es zu einer akuten Exazerbation der Erkrankung, eine schlechte Prognose ist die Folge. K. Fujimoto et al. haben in einer Studie untersucht, ob es mithilfe der hochauflösenden CT (HRCT) möglich ist, die Mortalität bei dieser Patientengruppe zu prognostizieren.

Eur Radiol 2012; 22: 83–92

Die Untersuchung basierte auf den Krankenakten von 60 Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose, die zwischen 1998 und 2007 eine akute Exazerbation der Erkrankung erfuhren. HRCT-Untersuchungen erfolgten am Tag der Krankenhausaufnahme sowie innerhalb von 4 Tagen nach Einsetzen der Symptome. Zwei Gruppen, bestehend aus je 2 Radiologen, werteten unabhängig voneinander die HRCT-Ergebnisse aus und kalkulierten den HRCT-Score zum Zeitpunkt der akuten Exazerbation. Es wurde die Korrelation zwischen den klinischen Daten (inklusive HRCT-Score) und der Mortalität ermittelt.

49 Studienteilnehmer waren Männer, 11 waren weiblichen Geschlechts. Das mittlere Alter der Probanden betrug 71 Jahre (Spanne: 37–87 Jahre). Die Übereinstimmung zwischen den Beobachtern hinsichtlich des Auftretens von Abnormitäten im CT war hoch bis nahezu perfekt (Kappa: 0,63–1,00) und ebenfalls hoch bei der Beurteilung der Muster (Kappa: 0,75). Innerhalb der univariaten Analyse ergab sich eine signifikante Beziehung zwischen dem paCO2 (Kohlendioxidpartialdruck), den KL-6-Werten im Serum (Sialylated Carbohydrate Antigen KL-6) sowie den HRCT-Scores und der Prognose der Patienten.

Die multivariate Analyse zeigte, dass es sich bei dem HRCT-Score um einen unabhängigen, signifikanten Prädiktor für das Outcome handelte (Hazard Ratio: 1,13; p = 0,0002). Die „Area under Receiver Operating Characteristics Curve“ für den HRCT-Score erwies sich als statistisch signifikant bei der Klassifikation von Überlebenden und Nichtüberlebenden (0,944; p < 0,0001). Patienten mit einem HRCT-Score > 245 hatten eine signifikant schlechtere Überlebensprognose als solche mit einem Score < 245 (Log-Rank-Test, p < 0,0001).

Fazit

Bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose existiert eine unabhängige Beziehung zwischen den HRCT-Scores zum Zeitpunkt einer akuten Exazerbation und der Prognose, so das Ergebnis der Studie. Patienten mit einem HRCT-Score > 245 weisen signifikant schlechtere Überlebensraten auf als solche mit niedrigeren Werten.

Dr. Frank Lichert, Weilburg

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