Rofo 2012; 184(11): 981
DOI: 10.1055/s-0032-1318958
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Arterielle Stenosen – Diagnostischer Vergleich von Gd-DOTA-verstärkter MRA und TOF-MRA

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Publication Date:
26 October 2012 (online)

In 2 Studien in den USA und der Republik Korea (Südkorea) wurde der aktuelle Stand der diagnostischen Genauigkeit der Gd-DOTA-verstärkten MR-Angiografie (MRA) und der Time-of-Flight-MRA (TOF-MRA) überprüft. Der Vergleich zur Darstellung nicht koronarer arterieller Gefäßkrankheiten umfasste den Einsatz von 3-T- und 1,5-T-Systemen sowie Röntgenuntersuchungen als Goldstandard. D. J. Shah und T.-H. Lim analysierten beide Studien anhand gepoolter Daten.

Br J Radiol 2012; 85: 596–605

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Kontrastmittel-MRA bei Stenosen der A. iliaca communis bds. und der rechten A. iliaca externa (a). Aa. femorales bds. ohne Stenosen (b). Abgangsstenose der A. tibialis anterior und Verschluss des Truncus tibiofibularis links (c) (Bild: Gross-Fengels W, Schulenburg B, Kuhn M. Radiologie up2date 2007; 7: 321–344).

An der US-Studie waren 7 Zentren mit 1,5-T-Systemen und an der Untersuchung in Südkorea 1 Zentrum mit einem 3-T-Magneten beteiligt. Ansonsten war das Studiendesign identisch. In den USA nahmen 100 und in Südkorea 92 Patienten teil. Innerhalb von 21 Tagen nach einer Screening-Untersuchung fand die TOF-MRA statt, auf die innerhalb von 7 Tagen die Gd-DOTA-MRA und dann nach spätestens 14 Tagen die Röntgenuntersuchung folgte. Die Bildakquisitionen beinhalteten die Karotiden, den Nieren- und Darmbeinbereich sowie die unteren Extremitäten. Teilnehmen konnten Patienten ≥ 18 Jahre mit Verdacht auf nicht koronare arterielle Gefäßkrankheit, die alle 3 bildgebenden Untersuchungen durchliefen. Der primäre Endpunkt bestand in dem Übereinstimmungsgrad zwischen beiden MRA-Verfahren und dem Röntgen.

In die Sicherheitsanalyse konnten Daten aller 192 Patienten einbezogen werden, für Bestimmung der Genauigkeit standen Daten von 162 (Intention-to-Treat, ITT) bzw. 114 (per-protocol, PP) Patienten zur Verfügung. Das Durchschnittsalter betrug 63,7 Jahre, und 73% der Teilnehmer waren Männer. Im Röntgen wiesen 56,9% der Gefäßsegmente keine Stenosen, 13,5% keine signifikanten und 29,6% signifikante Stenosen auf. Auf die Patienten bezogen lagen diese Zahlen bei 22,5, 11,5 und 65,9%. Der Anteil technischer Fehler, aufgrund derer insgesamt 182 Gefäßsegmente nicht beurteilt werden konnten, betrug für die 1,5-T-MRT 4,4% (Gd-DOTA-MRA) und 30,4% (TOF-MRA, p < 0,0001). Die Fehlerraten mit dem 3-T-System lagen bei 0,24% (Gd-DOTA-MRA) und 5,85% (TOF-MRA).