Z Gastroenterol 2012; 50(11): 1146
DOI: 10.1055/s-0032-1319012
Gastroenterologie damals und heute
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Selbsthilfegruppen im Porträt – Die Crohnfreunde

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Publication Date:
14 November 2012 (online)

Selbsthilfearbeit kann im digitalen Zeitalter auch mal ganz anders funktionieren, als es dem klassischen Bild entspricht: die Crohnfreunde haben sich ein Haus im Internet gebaut. Und hier können sich Patienten und deren Angehörige, aber auch Interessierte in Foren miteinander austauschen. Wir stellen diesen neuen und ungewöhnlichen Ansatz in der Selbsthilfearbeit vor.

Unter www.crohnfreun.de können sich Patienten, Angehörige und interessierte User durch die ganze Welt des Morbus Crohn, der Colitis ulcerosa und des Reizdarmsyndroms klicken. Hier zeigt sich der Vorteil des Internets: die Informationen sind rund um die Uhr abrufbar, die anderen User ständig erreichbar, und über Links kann man so tief in die Materie einsteigen, wie man möchte – und das teilweise auch interaktiv. Will man sich etwa über die Erkrankungen selbst informieren, stößt man zunächst auf die Anatomie und Physiologie des Darms, die durch Graphiken veranschaulicht werden. Per Link gelangt man dann zu ausführlichen Schilderungen der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die über Geschichtliches, Ursachen, Symptome oder chirurgische und medikamentöse Behandlung Auskunft geben. Wichtige Begriffe sind ebenfalls verlinkt, so dass man sich per Schneeballsystem alles Wissenswerte rasch abrufen kann. In einem eigenen Lexikonbereich auf der Seite selbst lassen sich Fachausdrücke wie beispielsweise Ballondilatation, Bougierung, Compliance, Ileozökalresektion oder Megakolon klären. Als besonderer „Service des Hauses“ werden Patiententagebücher und Universalschlüssel für Behindertentoiletten angeboten, die an Autobahntoiletten und an Toiletten vieler Städte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und ein paar weiteren europäischen Ländern passen.