Diabetes aktuell 2012; 10(04): 154-155
DOI: 10.1055/s-0032-1320116
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Typ-2-Diabetes – Jeder 4. Jugendliche in den USA wird an Diabetes erkranken

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Publication Date:
02 July 2012 (online)

Die Zahl von Jugendlichen mit Diabetes oder Prädiabetes ist in den USA seit den 1990er-Jahren dramatisch gestiegen und erhöht in dieser Generation das Risiko für kardiale Erkrankungen und andere Komplikationen im Erwachsenenalter. 23 % der Heranwachsenden im Alter zwischen 12 und 19 Jahren litten 2008 an Diabetes oder Prädiabetes. Nach einer Analyse aus Daten der Centers of Disease Control (CDC) waren es 1990 noch 9 %. Die Kurve der Adipositasrate verlief dagegen ganz flach, dies haben frühere Untersuchungen der CDC gezeigt: 33 % der Jugendlichen waren 1999 adipös, 34 % im Jahr 2008. Auch die Raten anderer Risikofaktoren für kardiale Erkrankungen wie Hochdruck (14 %) hohes LDL-Cholesterin (22 %) blieben zwar hoch, haben sich aber in der letzten Dekade nicht verändert. Der Prozentsatz von Jugendlichen mit Prädiabetes oder Diabetes hat sich dennoch in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. In den Jahren 2002–2005 gingen die CDC von jährlich 8,5 je 100 000 Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes aus.

Die gute Nachricht ist, so die Forscher, dass sich der Anstieg der Zahl adipöser Jugendlicher zwischen 1999 und 2008 nivelliert hat und jetzt zwischen 18 % und 20 % schwankt, auch Zahlen für Hochdruck und LDL-Cholesterol sind unverändert. Deshalb hatte man den Anstieg bei Diabetes und Prädiabetes so nicht erwartet, erklärt Ashleigh May vom CDC. Typ-2-Diabetes war lange Zeit bei Kindern nahezu unbekannt, mit dem Anstieg der Adipositas in den letzten Dekaden wurde dieser oder der Prädiabetes jedoch immer häufiger diagnostiziert. Ungesund hohe Blutzuckerspiegel, ebenso wie ein hoher Blutdruck oder ein hoher Cholesterinspiegel lassen Kinder und Jugendliche vielleicht nicht sofort erkranken, diese Risikofaktoren könnten sich aber bis ins Erwachsenenalter ziehen und dann zur Entwicklung von kardialen Erkrankungen und Schlaganfällen beitragen.