Z Gastroenterol 2012; 50 - K28
DOI: 10.1055/s-0032-1322385

Differenzierung zwischen mikroskopischer Kolitis und inaktiver Colitis ulcerosa mittels konfokaler Laser Endomikroskopie – Eine Fallstudie

H Neumann 1, C Langner 2, M Grauer 1, R Atreya 1, C Günther 1, M Vieth 3, MF Neurath 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen
  • 2Medizinische Universität Graz, Institut für Pathologie, Graz
  • 3Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Bayreuth

Einleitung: Sowohl die mikroskopische Kolitis als auch die inaktive Colitis ulcerosa zeigen keine endoskopisch sichtbaren Veränderungen, so dass nur der histopathologische Befund die Diagnose sichern kann. Die Endomikroskopie (CLE) ermöglicht die Gewinnung der optischen Biopsie während der endoskopischen Untersuchung.

Ziele: Evaluierung der Wertigkeit der CLE für die in vivo Differenzierung der mikroskopischen Kolitis von der inaktiven Colitis ulcerosa.

Methodik: Patienten mit Diarrhoe wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen und mittels Fluoreszein-gestützter CLE untersucht. Als Ausschlusskriterien für die Studienteilnahme wurden makroskopisch sichtbare Schleimhautveränderungen, Morbus Crohn und infektiöse Darmerkrankungen definiert. Die Diagnosesicherung erfolgte durch die Entnahme von Stufenbiopsien mit anschließender histopathologischer Aufarbeitung des Gewebes.

Ergebnis: Im Rahmen der Studie wurden 150 Patienten gescreent, von denen 36 Patienten mit Colitis ulcerosa und 3 Patienten mit mikroskopischer Kolitis (2 kollagene, 1 lymphozytäre) in die Studie eingeschlossen wurden. Endomikroskopisch gelang jeweils die in vivo Diagnose verdickter Kollagenbänder bzw. eines deutlichen Lymphozyteninfiltrates. Demgegenüber zeigten sich Architektur- und Gefäßveränderungen bei Patienten mit Colitis ulcerosa. Die jeweiligen Veränderungen waren hochspezifisch für die zugrundeliegende Erkrankung.

Schlussfolgerung: Erstmalig wurde gezeigt, dass die Endomikroskopie eine Differenzierung der mikroskopischen Kolitis von der inaktiven Colitis ulcerosa noch während der endoskopischen Untersuchung erlaubt. Größere Patientenzahlen sind jetzt notwendig, um die entsprechenden Sensitivitäten und Spezifitäten der Untersuchungstechnik zu bestimmen.