Ultraschall Med 2012; 33 - A213
DOI: 10.1055/s-0032-1322662

Kontrastverstärkte Sonografie bei einer Patientin mit papillärem Nierenzellkarzinom in der Transplantatniere

A Ignee 1, M Hocke 1, J Selbach 1, X Cui 1, G Schuessler 1, M Woenckhaus 1, CF Dietrich 1
  • 1CaritasKrankenhaus, DE Bad Mergentheim

andre.ignee@gmx.de

Ziel:

Patienten mit einer Transplantatniere haben ein signifikantes Risiko eine maligne Erkrankung zu erleiden.

Einige Patienten entwickeln ein Nierenzellkarzinom in der Transplantatniere. Ultraschall ist die Methode der Wahl zur Evaluation des Transplantats aufgrund der fehlenden Kontraindkationen und unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Weiterhin ist die Transplantatniere aufgrund ihrer Lage der Sonografie ideal zugänglich. Die Anwendbarkeit des Kontrastmittelultraschalls bei Patienten mit diffusen Erkrankungen der Transplantatnieren ist bereits in der Literatur berichtet worden, eine Anwendung bei Patienten mit einer Nierenraumforderung in der Transplantatniere ist bislang nicht beschrieben worden.

Patienten und Methode:

Eine Patientin wurde zur gezielten kontrastmittelverstärkten Sonografie einer Raumforderung in der Transplantatniere zugewiesen. Die Transplantation erfolgte aufgrund einer rapid progressiven Glomerulonephritis mehrere Jahre zuvor.

Ergebnisse:

Die im B-Bild detektierte Läsion zeigte nach Applikation des Ultraschallkontrastmittels eine deutlich schwächere Anreicherung in der arteriellen und späten Phase im Vergleich zum umgebenden Nierenparenchym. Wir reflektieren die Literatur bezüglich des Auftretens von Nierentumoren in der Transplantatniere und die Rolle des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls in Transplantaten.

Schlussfolgerung/Summary:

Unseres Wissens ist dies die erste Publikation einer kontrastmittelverstärkten Ultraschalluntersuchung in einer Transplantatnierenraumforderung. Die Methode bietet immense Vorteile gegenüber anderen Verfahren und sollte primär als Referenzmethode bei dieser Patientengruppe eingesetzt werden.