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DOI: 10.1055/s-0032-1322710
Entwicklung des Plazentavolumens und des Fetalwachstums diabetischer Schwangerer – Datenerhebung im Rahmen einer diabetologischen Spezialsprechstunde
Zielsetzung:
Evaluierung des sonographischen Plazentavolumens im Gestationsverlauf diabetischer Schwangerer und deren Auswirkung auf die fetale Größenentwicklung bei einem engmaschig in einer diabetischen Spezialambulanz betreutem Schwangerenkollektiv.
Patienten und Methoden:
Transversale Untersuchung von 103 diabetischen Schwangeren (21 Patientinnen TypI/II D.m., 82 Patientinnen mit Gestationsdiabetes) im Zeitraum von 01/2008–08/2010. Es wurden sonographisch Daten zur fetalen Größenentwicklung (Kopfumfang KU, Abdomenumfang AU, Femulänge FL, fetales Schätzgewicht SG) in unterschiedlichen Schwangerschaftswochen erhoben. Die Entwicklung des plazentaren Volumens PV (3D-Plazentavolumen) wurde bei diesen Untersuchungen mit beurteilt. Es erfolgte die Plazentavolumetrie nach der Methode von Hafner. Die Patientendaten wurden im Rahmen der Betreuung in einer Diabetesspezialsprechstunde unter optimaler Therapie erhoben. Durch regelmäßige Kontrolle der mittleren Blutglukose wurde die optimale Therapieeinstellung überprüft.
Die gewonnenen fetalen Daten sowie die Plazentavolumina wurden einem nichtdiabetischen Kontrollkollektiv vergleichend gegenübergestellt.
Resultate:
Die insulinpflichtigen Typ I und Typ II Diabetikerinnen, deren therapeutische Führung bereits präkonzeptionell bzw. spätestens in der Frühgravidität mit Schwangerschaftsfeststellung beginnt, weisen im Kollektiv einer diabetologischen Schwangerenambulanz keine signifikanten Unterschiede bezüglich des plazentaren Volumens (PV) auf. Auch der Abdomenumfang (AU), der Kopfumfang (KU) und das fetale Schätzgewicht (SG) differieren nicht signifikant zu den Daten eines Normalkollektives. Die Gestationsdiabetikerinnen, deren Erstvorstellung in unserer Ambulanz ab der 25. SSW erfolgte, weisen ebenfalls keine signifikanten Unterschiede in der Entwicklung des Plazentavolumens oder der fetalen Maßen im Vergleich zu einem Normkollektiv auf. Die bereits in früheren Untersuchungen festgestellte Korrelation des PV zum AU mit der Konstanz des Quotienten PV/AU im Gestationsverlauf konnte auch für das Kollektiv diabetischer Schwangerer unter optimierter Betreuung bestätigt werden. Entsprechend dem Verhalten im Normalkollektiv kommt es auch bei diabetischen Schwangeren im Gestationsverlauf zu einem Abfall des Quotienten PV/SG, bedingt durch das später einsetzende und dann im Verhältnis stärker zunehmende Fetalwachstum.
Diskussion:
In einem optimalen Betreuungssetting sowie einer guten Blutzuckereinstellung scheint es auch bei diabetischen Schwangeren zu einer dem Normkollektiv entsprechenden Entwicklung des Plazentavolumens als auch zu einer daraus resultierenden perzentilengerechten Größenentwicklung des Feten zu kommen. Im Falle eines Gestationsdiabetes scheint die Erkrankung noch keine Plazentahypertrophie bis zur 25. SSW bewirkt zu haben.
Diabetes - Plazentavolumen - Abdomenumfang - Schwangerschaft