Ultraschall Med 2012; 33 - A728
DOI: 10.1055/s-0032-1322721

Sonographische Untersuchung der Plazenta mittels Acoustic Structure Quantification (ASQ) – Intra- und Interobservervariabilität und Korrelation mit klinischen Parametern

R Schmitz 1, U Möllmann 1, M Möllers 1, L Kiesel 1, W Klockenbusch 1, K Hammer 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Münster, DE Münster

schmitzr@ukmuenster.de

Ziel:

Acoustic Structure Quantification (ASQ) ist eine neue Technologie, mit der es möglich ist, die Verteilung und die Häufigkeit der Intensitäten des eingesetzten Ultraschallimpulses aus Rohdaten zu berechnen. Mittels ASQ lässt sich beispielsweise der Fibrosegehalt der Leber mittels Ultraschall bestimmen. Es besteht die Option, verschiedene regions of interest (ROI) zu setzen und getrennt auszuwerten. Zusätzlich können pathologische Veränderungen entsprechend einer statistischen Verteilung dargestellt werden. Bisher finden sich keine Publikationen zur Bedeutung der ASQ-Technologie in der pränatalen Diagnostik. Ziel dieser Pilot-Studie ist die Anwendung der ASQ-Technologie zur Darstellung des Plazentagewebes im Schwangerschaftsverlauf und Korrelation mit klinischen Parametern.

Patienten und Methode:

Zwischen Dezember 2011 und Juni 2012 wurde in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Münster bei 68 Patientinnen die Plazenta mittels ASQ untersucht. Zur Auswertung der Intra- und Interobservervariabilität (Intra-Class- Korrelationskoefizient (ICC)) wurde bei 38 Patientinnen die Messung durch den ersten Untersucher einmalig wiederholt. Anschließend erfolgte zusätzlich eine Messung durch einen zweiten Untersucher. Für die Messung wurde ein ROI in einem Bereich ohne Schallartefakte des Plazentaparenchyms platziert.

Ergebnisse:

Die pränatale Diagnostik mittels ASQ zur Auswertung von Plazentaveränderungen im Schwangerschaftsverlauf ist zuverlässig anwendbar und zeigt eine niedrige Intra- (ICC 0,95) und Interobservervariabilität (ICC 0,92). Die Ergebnisse der ASQ-Messungen korrelieren signifikant mit der Schwangerschaftsdauer (p=0,027) und zeigen höhere Werte im Schwangerschaftsverlauf.

Schlussfolgerung/Summary:

Diese Studie stellt die Erstbeschreibung der Anwendung der ASQ-Technologie in der Schwangerschaft dar.

ASQ bietet die Möglichkeit, eine sonographisch quantifizierte Gewebeanalyse der Plazenta durchzuführen.

Der klinische Stellenwert sollte an einem größeren Patientenkollektiv untersucht werden.