Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A122
DOI: 10.1055/s-0032-1323285

Gi-Kitas – Gesund aufwachsen in Kindertagesstätten – Gesundes Aufwachsen durch Organisationsentwicklung in Kitas fördern

H Hassel 1, M Axt-Gadermann 2, B Schmidt 2, B Thumann 2
  • 1Institut für angewandte Gesundheitswissenschaften, Coburg
  • 2Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Institut für angewandte Gesundheitswissenschaften, Coburg

Hintergrund:

Das Forschungsprojekt „Gesund aufwachsen in Kindertagesstätten (Gi-Kitas)“ ist eine 3-jährige Studie der Hochschule Coburg, an der acht Kindertagesstätten (Kitas) des Landkreises Coburg teilnehmen. Ziel des Projektes ist es, das gesunde Aufwachsen von Kindern in ihrem alltäglichen Umfeld zu fördern. Hierfür sollen die Gesundheitsförderungsangebote für Kinder, die Arbeitsbedingungen für das pädagogische Personal in der Kita sowie die Bedingungen im Kindergartenumfeld mit Hilfe eines Organisationsentwicklungsprozesses optimiert werden.

Methoden:

Die Intervention wurde in der Entwicklungsphase partizipativ mit dem pädagogischen Personal in den Kitas sowie den Eltern entwickelt. In der einjährigen Interventionsphase (2012) finden in jeder Kita insgesamt sieben Gi-Kitas-Gruppentreffen gemeinsam mit ErzieherInnen und Eltern statt. Bei diesen werden u.a. die Themen Wohlfühlen in der Kita, Elternzusammenarbeit und Zusammenarbeit im Team behandelt. Das Projekt wird evaluiert, indem sowohl vor als auch direkt nach der Intervention Interviews mit den Kita-Leitungen geführt, pädagogisches Personal und Eltern schriftlich befragt sowie ein Pausenbrotcheck (1) bei den Kindern durchgeführt werden.

Ergebnisse:

In den bisherigen Gi-Kitas-Gruppentreffen wurden die Themen zielorientiert bearbeitet und darauffolgend Problemlösungsstrategien erarbeitet und neue Maßnahmen umgesetzt. Die Erhebungen zu T0 zeigten, dass die Kitas bereits in unterschiedlicher Art und Intensität gesundheitsförderliche Maßnahmen umsetzen. Jedoch bestehen noch Verbesserungspotenziale, z.B. hinsichtlich der Gesundheitsförderung für ErzieherInnen sowie der Verpflegung und Bewegung der Kinder.

Diskussion:

Die gesundheitsförderliche Entwicklung der Organisation Kita erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem pädagogischen Personal in den Kitas, den Eltern und der Kommune (2). Durch die Arbeit in den Gi-Kitas-Gruppentreffen können dahingehend bereits bestehende Ansätze weiter ausgebaut werden.

Literatur:

(1) aid infodienst (Hg.) (2009): Der Pausenbrot-Check für Kita und Schule damit alle Kinder clever frühstücken. Bonn

(2) Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (Hg.) (2010): Gesunde Kita für alle. Leitfaden zur Gesundheitsförderung im Setting Kindertagesstätte. Hannover