Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A255
DOI: 10.1055/s-0032-1323418

Worüber sich Menschen in Deutschland Gesundheitsinformationen wünschen – ein systematischer Review

D Pieper 1, N Chernyak 2, SL Antoine 1, J Genz 2, M Eikermann 1, A Icks 2
  • 1Institut für FOrschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Köln
  • 2Funktionsbereich Public Health, Med. Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, und Institut für Biometrie und Epidemiologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf

Hintergrund: Patienten- bzw. Gesundheitsinformationen helfen dabei, die Patientenzentrierung im Gesundheitssystem zu verankern. Es stellt sich die Frage, wie viel über den Informationsbedarf der Bürger bekannt ist. Dies stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Erstellung zielgerichteter Gesundheitsinformationen dar.

Methoden: Es wird eine systematische Recherche in bibliographischen Datenbanken durchgeführt (Medline, Embase, Psycinfo und den Datenbanken der Cochrane Library). Eingeschlossen werden alle Studien, die den Informationsbedarf zu gesundheitsrelevanten Fragestellungen in Deutschland erheben. Die Qualität der eingeschlossenen Studien wird bewertet, Ergebnisse extrahiert und analysiert. Alle Arbeitsschritte werden unabhängig von zwei Gutachtern vorgenommen.

Ergebnisse: Bislang konnten 12 relevante Studien identifiziert werden. Die Studienpopulationen waren sehr heterogen. Meistens wurden spezielle Patientenkollektive befragt, wobei der Informationsbedarf zu Krebserkrankungen am häufigsten im Fokus der Studien stand. Frauen weisen einen höheren Informationsbedarf als Männer auf. Insgesamt scheinen bei weitem nicht alle Patienten einen Bedarf an Gesundheitsinformationen zu haben.

Schlussfolgerung: Die systematische Recherche wird erweitert, um ein vollständiges Abbild über den Informationsbedarf zu gesundheitsrelevanten Fragestellungen der deutschen Bevölkerung zu erlangen. Zukünftige Studien können helfen die beobachteten Unterschiede im Informationsbedarf besser zu verstehen.