Z Gastroenterol 2012; 50 - V17
DOI: 10.1055/s-0032-1323866

Krumme Gallengänge prädisponieren zu rezidivierenden Gallengangssteinen

P Strnad 1, G von Figura 1, R Gruss 1, KM Jareis 1, H Kulaksiz 2
  • 1Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Germany
  • 2Spital Waldshut GmbH, Waldshut-Tiengen, Germany

Einleitung: Gallesteine betreffen bis zu 20% der Population in westlichen Ländern und 10–15% von symptomatischen Patienten beherbergen entwickeln gleichzeitig Gallengangsteine (Choledocholithiasis, CDL). CDL wird mittels endoskopischer retrograder Cholangiografie (ERCP) behandelt, allerdings entwickeln neigen 4–24% der Patienten eine rekurrierende CDLzu rezidivierenden Gallengangssteinen.

Ziel: Wir haben untersucht, inwiefern die Beschaffenheit Morphologie des Ductus choledochus die Rekurrenz einer CDL beeinflusst.

Methoden: Alle Patienten, die sich in den Jahren 2001–2009 sich einer ERCP in unserer Abteilung wegen einer primären CDL zur ERCP in unserer Abteilung in Jahren 2001–2009 unterzogenvorgestellt haben, wurden untersucht. Krumme Gallengänge wurden definiert als Gallengänge, die mindestens in einem Abschnitt einen Winkel von <45° mit der horizontalen Ebene einschließen.

Ergebnisse: 1307 Patienten wurden eingeschlossen, 104 (8,3%) davon hatten „krumme Gallengänge“. Diese Patienten wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen, die zufällig nach dem Zufallsprinzip aus den restlichen Patienten ausgewählt wurde. Die Patienten mit krummen Gallengängen waren (i) signifikant älter; (ii) waren häufiger cholezystektomiert und hatten häufiger eine Gallengangsintervention hinter sich; (iii) hatten signifikant höhere Cholestase-Werte, auch 3 Monate nach ERCP; und (iv) haben insgesamt häufiger eine erneute ERCP benötigt. Um zu untersuchen, ob die krummen Gallengänge ein progredientes Krankheitsbild darstellen, wurden die Gallengänge bei erster sowie Folge-ERCP analysiert und verglichen.untersucht. Hierbei zeigten sich jedoch weitgehend konstante Befunde.

Schlussfolgerung: „Krumme Gallengänge“ stellen sind ein Risikofaktor für chronische Cholestase sowie für rekurrierende CDL. Weitere Untersuchungen werden benötigt um zu klären, ob „krumme Gallengänge“ eine angeborene oder erworbene Erkrankung darstellen.

Update: Gallenwegserkrankungen
Donnerstag, 20. September 2012/08:30–10:00/Saal G