Z Gastroenterol 2012; 50 - K107
DOI: 10.1055/s-0032-1324042

Dkk-2, ein Modulator des Wnt-Signalweges ist induziert im Magenkarzinom

M Selgrad 1, J Bornschein 1, D Küster 2, T Wex 1, P Malfertheiner 1
  • 1Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Germany
  • 2Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Pathologie, Magdeburg, Germany

Hintergrund: Die dickkopf (dkk) Genfamilie umfasst vier Mitglieder (dkk 1–4), welche für Proteine kodieren, die Wnt-Signalweg modulieren. Der Wnt-Signalweg spielt eine übergeordnete Rolle in der gastrointestinalen Kanzerogenese. Dickkopf-2 (dkk-2) fungiert abhängig vom zellulären Kontext entweder als Aktivator oder Inhibitor des Wnt-Signalweges. Bisher gibt es keine Daten über das Expressionsmuster von dkk-2 in Magenkarzinomen.

Ziel: Untersuchung der Genexpression von dickkopf (dkk)-2 im Magenkarzinom.

Methoden: Die Genexpression von dkk-2 wurde an prospektiv gesammelten Magenbiopsien von Patienten (n=49; 56% männlich; Durchschnittsalter 65,6±14,2 Jahre) mit Magenkarzinom untersucht. Zwei Biopsien stammen jeweils aus dem Tumor, der tumorangrenzenden Mukosa und aus der tumorfernen Mukosa. Das Transkriptionsniveau von dkk-2 und ß-catenin wurde mit einer quantitativen real-time PCR bestimmt und die einzelnen Gruppen mithilfe nichtparametrischer Tests verglichen (Signifikanz für p<0,05).

Ergebnisse: Die Werte der Genexpression von dkk-2 und β-catenin sind in der Tabelle dargestellt. Es gab keine signifikanten Unterschiede in der Genexpression von dkk-2 zwischen dem diffusen und intestinalen Typ des Magenkarzinoms.

Dagegen zeigte sich eine signifikante Hochregulation des dkk-2 Transkriptgehalts in den Tumorproben mit einem Anstieg ausgehend von der tumorfernen Mukosa (p=0,002) hin zur tumorangrenzenden Mukosa (p=0,005) und letztendlich mit der stärksten Expression in den Tumorproben (siehe Tabelle). Die Hochregulation der dkk-2 Expression zwischen Tumor, tumorangrenzender und tumorferner Mukosa war ausgeprägter für den intestinalen Typ verglichen zum diffusen Typ. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der dkk-2 Expression im Bezug auf das Vorhandensein einer intestinalen Metaplasie (62% Prävalenz), Atrophie des Drüsenkörpers (32% Prävalenz) oder einer H. pylori Infektion (74% Prävalenz).

Zusammenfassung: Die Hochregulation von dkk-2 im Magenkarzinomgewebe verglichen zur tumorfreien und der tumorangrenzenden Mukosa impliziert eine funktionelle Rolle von dkk-2 als Modulator des Wnt-Signalweges in der Karzinogenese des Magenkarzinoms.

Tab.1: Genexpression von dkk-2 (Mittelwert±S

Dkk-2

Tumor

1.82e-04±8.56e04

Tumorangrenzend

4.07e-06±1.31e-05

Tumorfern

1.10e-06±4.87e-06