Z Gastroenterol 2012; 50 - K248
DOI: 10.1055/s-0032-1324183

Linaclotid verbessert signifikant abdominelle Schmerzen und Darmsymptome bei Patienten mit Reizdarmsyndrom und Obstipation (RDS-O): Europäische Auswertung einer Phase 3 Studie

E Quigley 1, A Lembo 2, C Diaz 3, J Fortea 3, M Falques 3, S Shiff 4, K Shi 4, H Schneier 4, J Johnston 5, V Andresen 6
  • 1University College Cork, Cork, Ireland
  • 2Beth Israel Deaconess Medical Center, Boston, United States
  • 3Almirall, Barcelona, Spain
  • 4Forest Research Institute, Jersey City, United States
  • 5Ironwood Pharmaceuticals, Cambridge, United States
  • 6Israelitisches Krankenhaus, Medizinische Klinik, Hamburg, Germany

Einleitung: Linaclotid (LIN) ist ein schwach resorbierbarer Guanylat Cyclase-C Agonist mit Hinweisen auf positive Effekte auf Stuhlkonsistenz und Schmerzen bei RDS-O.

Ziel: In einer Phase 3 Studie wurden Wirksamkeit, Sicherheit und „Entzugs“-Auswirkungen von 266µg LIN bei Patienten mit RDS-O evaluiert. Hier werden die Studien-Ergebnisse vorgestellt, die auf den von der Europäischen Arzneimittel Behöre [„European Medicine Authority“ (EMA)] geforderten Auswertungen beruhen.

Methodik: In diese randomisierte, doppel-blinde, placebo (PBO)-kontrollierte Studie wurden RDS-O Patienten nach modifizierten Rom II Kriterien eingeschlossen, wenn sie durchschnittlich <3 vollständige, spontane Stuhlgänge pro Woche (CSBM), ≤5 spontane Stuhlgänge pro Woche (SBM) und einen abdominellen Schmerz-Score ≥3 (0–10 Skala) hatten. Nach einer 2 wöchigen Baseline-Phase erhielten die Patienten für 12 Wochen entweder LIN oder PBO einmal täglich oral. Im Anschluss folgte eine 4 wöchige „Entzugs“- Periode, in der die LIN und PBO-Gruppen jeweils nochmal randomisiert wurden.

Ergebnisse: Von den 800 Patienten (medianes Alter 44; Frauenanteil 90,5%) erhielten 405 LIN und 395 PBO. In der Baseline-Phase klagten 88% der Patienten über tägliche abdominelle Schmerzen und 76% über fehlende CSBMs. Hinsichtlich des ersten geforderten Co-1° Parameter der EMA (>30% Verbesserung der abdominellen Symptome) sprachen 54,8% der LIN- und 41,8% der PBO Patienten an (P=0,0002). Bezüglich des zweiten Co-1° Parameters (teilweise oder komplette Verbesserung der RDS Symptome) sprachen 37,0% der LIN- und 18,5% der PBO Patienten an (P<0,0001). LIN verbesserte signifikant alle 2° Parameter (Stuhlkonsistenz und -Frequenz, Blähbauch) im Vergleich zu PBO. Die Effekte persistierten während der „Entzugs“- Periode in der LIN Gruppe, nicht jedoch in der PBO Gruppe. Ähnliche Verläufe konnten in anderen abdominellen und Stuhlgangs- Parametern beobachtet werden. Diarrhoe war die häufigste unerwünschte Wirkung, die bei 5,7% (LIN) und 0,3% (PBO) Patienten zum Abbruch der Behandlung führte.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit RDS-O verbessert die Therapie mit Linaclotid signifikant alle 1° und 2° Parameter der abdominellen Schmerzen und Darmsymptome ohne Anzeichen eines Rebound Effektes nach Absetzten der Behandlung.