Z Gastroenterol 2012; 50 - K284
DOI: 10.1055/s-0032-1324219

Erfahrungen mit i-scan an zwei endoskopischen Zentren zur Charakterisierung kolorektaler Läsionen

H Neumann 1, M Vieth 2, LC Fry 3, C Günther 1, R Atreya 1, MF Neurath 1, K Mönkemüller 3
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Bayreuth, Germany
  • 3Marienhospital Bottrop, Innere Medizin/Gastroenterolgie, Bottrop, Germany

Einleitung: Die standardmäßig verwandte Weißlichtendoskopie übersieht bis zu 25% an kolorektalen Läsionen und hat nur eine eingeschränkte Möglichkeit zwischen verschiedenen Polypentypen (Hyperplasie vs. Adenom) zu unterscheiden. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass die digitale Filtertechnik i-scan die Adenomdetektionsrate verbessern kann.

Ziele: Prospektive Untersuchung, ob i-scan eine Vorhersage der Polypenhistologie (Hyperplasie vs. Adenom) ermöglicht.

Methodik: Patienten, die sich zur Vorsorgekoloskopie vorstellten wurden prospektiv eingeschlossen und mit einem high-definition Endoskop unter Verwendung von i-scan untersucht. Kolorektale Polypen wurden vor ihrer endoskopischen Resektion fotografiert und die Bilder digital gespeichert. Anschließend graduierten vier Endoskopiker aus zwei verschiedenen Zentren die Bilder, nachdem zunächst in einer Trainingseinheit 30 Polypen mit bekannter Histologie zur Standardisierung der Bildinterpretation beurteilt wurden.

Ergebnisse: Zusammengenommen wurden 490 Polypen analysiert. Die mittlere Größe betrug 10mm (Range 3–60mm). Die Vorhersage eines Adenoms gelang unter Verwendung von i-scan mit einer Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit von 94,9%, 88,7% und 94,1%. Der positive Vorhersagewert von i-scan für ein Adenom betrug 98,3%. Die Genauigkeit der Vorhersage war dabei nicht von der Polypengröße (≤5mm; 6–10mm; >10mm) abhängig.

Zusammenfassung: i-scan erlaubt die Charakterisierung kolorektaler Polypen und eine Differenzierung zwischen hyperplastischen und adenomatösen Veränderungen. Die Filtertechnik kann damit im Rahmen von „resect and discard” Strategien eingesetzt werden.