Z Gastroenterol 2012; 50 - K351
DOI: 10.1055/s-0032-1324285

Multimodale Therapiestrategien beim Kardiakarzinom: Eine Analyse zweier Zentren

D Vallböhmer 1, S Blank 2, L Sisic 2, NH Stoecklein 1, S Kraus 1, A Krieg 1, MW Büchler 2, WT Knoefel 1, K Ott 2
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • 2Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-& Transplantationschirurgie, Heidelberg, Germany

Einleitung: Unterschiedliche operative Therapiestrategien werden beim Adenokarzinom des gastroösophagealen Übergangs Typ II (AEG II) diskutiert. Es existiert keine randomisierte Studie zur Fragestellung, ob eine transhiatal erweiterte Gastrektomie oder eine abdominothorakale Ösophagektomie die optimale chirurgische Therapie ist. Auch in der präoperativen Therapie kommen z.T. unterschiedliche Konzepte zum Einsatz..

Ziele: Retrospektive explorative Analyse der optimalen chirurgischen und onkologischen Therapie bei Patienten mit AEG II.

Methodik: Von 2001–2011 wurden 239 Patienten mit einem AEG II an zwei Zentren operiert (R0-Resektion: 86%). Das klinische Staging ergab folgende cT-/N-Kategorien: cT1 4%, cT2 19%, cT3 71%, cT4 6%, cN0 38% und cN+ 62%. Eine primär operative Therapie erhielten 166 (69,5%) Patienten, während 73 (30,5%) Patienten zunächst neoadjuvant therapiert wurden (86% Chemotherapie, 13% Radiochemotherapie). Die statistische Auswertung erfolgte an etablierten Datenbanken.

Ergebnisse: Primär operierte Patienten unterzogen sich in 84% einer transhiatal erweiterten Gastrektomie, 13% einer Ösophagektomie, 2% einer Merendino-OP und in 1% der Fälle einer Ösophagogastrektomie. In den operativen Hauptgruppen zeigte sich bei den mittleren Überlebensraten keine signifikanten Unterschiede (transhiatal erweiterte Gastrektomie vs. Ösophagektomie: 35,8 vs. 26,9 Monate; p=0,77). Neoadjuvant behandelte Patienten unterzogen sich in 73% einer transhiatal erweiterten Gastrektomie, 22% einer Ösophagektomie und 6% der Fälle einer Ösophagogastrektomie. In den operativen Hauptgruppen zeigte sich bei den mittleren Überlebensraten keine signifikanten Unterschiede (transhiatal erweiterte Gastrektomie vs. Ösophagektomie: 22,6 vs. 25 Monate; p=0,35). Das Gesamtüberleben von primär operierten Patienten gegenüber neoadjuvant therapierten Patienten war nicht signifikant unterschiedlich. Die Art der neoadjuvanten Therapie war prognostisch nicht relevant.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit AEG II wird als chirurgisches Therapiekonzept vor allem die transhiatal erweiterte Gastrektomie ohne signifikanten Prognosenachteil eingesetzt. Die neoadjuvante Chemotherapie wird im multimodalen Therapiekonzept bevorzugt.