Rofo 2012; 183 - V1_01
DOI: 10.1055/s-0032-1324409

Retrospektive Analyse des technischen und klinischen Erfolges nach mechanischer Thrombektomie bei akutem makroembolisch bedingtem Schlaganfall mittels Stent-Retriever

M Hauser 1, KA Hausegger 1, M Niedermayer 1, S Obmann 1, J Weber 1
  • 1Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Abteilung für Neurologie, Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten/Österreich

Problemstellung: Retrospektive Analyse der Effektivität der mechanischen Thrombektomie mittels Stent-Retriever (Solitairestent) bei akutem ischämischen Schlaganfall in einem Zeitraum von insgesamt 18 Monaten.

Patienten und Methoden: In einem Zeitraum von 18 Monaten (Dezember 2010 – Juni 2012) wurden an unserer Abteilung insgesamt 52 Patienten (23männl./29 weibl.) im mittleren Alter von 69,4 Jahren (18–85 Jahre) wegen eines akuten ischämischen Schlaganfalls durch den Verschluss eines großen intrakraniellen Gefäßes interventionell behandelt. 77% (40/52) der Patienten hatten einen Gefäßverschluss in der vorderen Circulation, 23% (12/52) in der hinteren Circulation. Die Evaluierung des technischen Erfolges erfolgte mittels TICI-Score, das klinisch-neurologische Outcome wurde anhand des mRS vor und nach der Intervention gemessen.

Ergebnisse: Ein guter Rekanalisationserfolg, definiert als TICI IIb/III flow, konnte bei insgesamt 81% (42/52) der Patienten erreicht werden, 80% (32/40) in der vorderen Circulation, 85% (10/12) in der hinteren Circulation. Die durchschnittliche Interventionsdauer betrug 78 Minuten (24–120). Ein gutes klinisches Outcome nach der Intervention (mRS 0–2) wurde bei 27% (12/45) der kontrollierten Patienten nach 1 Monat und bei 35% (11/32) der Patienten nach 3 Monaten beobachtet. Die 30 Tage Mortalitätsrate betrug 27% (12/45). Die interventionsbezogene Komplikationsrate, die zu einer Verschlechterung des klinischen Ergebnisses führte lag bei 6% (3/52).

Schlussfolgerung: Die mechanische Aspirationsthrombektomie mittels Stent-Retriever ist eine schnelle, sichere und effektive Methode in der Therapie des akuten ischämischen Schlaganfalles bei Verschluss großer intrakranieller Gefäße und sollte den Goldstandard in der aktuellen interventionellen Schlaganfalltherapie darstellen.