Rofo 2012; 183 - V2_04
DOI: 10.1055/s-0032-1324421

Echtzeit-Sonoelastografie der Prostata: Wie hilfreich ist die Berechnung einer Elastizitäts-Ratio in der Detektion des Prostatakarzinoms?

T De Zordo 1, F Aigner 1, C Dejaco 1, L Pallwein-Prettner 2, D Junker 1, W Jaschke 1, F Frauscher 1
  • 1Universitätsklinik für Radiologie, Innsbruck/Österreich
  • 2Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Linz/Österreich

Problemstellung: Die Evaluierung der sonoelastographischen Elastizitäts-Ratio (SR) in der Differenzierung von sonoelastographisch hart imponierenden Prostataläsionen.

Patienten und Methoden: Zweiundvierzig konsekutive Patienten mit erhöhten PSA-Werten die zur Biopsie kamen wurden in die Studie aufgenommen. Die Gewebeelastizität wurde mit einer 7,5MHz Transrektalsonde einer EUB8500 Hitachi Ultraschalleinheit untersucht. Elastizitätswerte wurden einerseits in der intraprostatischen Läsion bestimmt, aber auch im peri-prostatischen Fettgewebe und eine Ratio wurde berechnet. Sonoelastografie-unterstützte Biopsien wurden entnommen und histologisch als Prostatakarzinom, Atrophie/Fibrose, Prostatitis oder als normale Drüse klassifiziert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 56 harte Läsionen mittels Sonoelastografie detektiert. Die histopathologische Analyse ergab in 18 von 56 Läsionen (32,1%) ein Karzinom und in 38 von 56 (67,9%) benigne Veränderungen (Atrophie/Fibrose in 23/38 (60,5%), Prostatitis in 11/38 (29%), Adenomyomatose in 4/38 (10,5%)). Kein normales Drüsengewebe wurde in den suspekten Arealen gefunden. Die Berechnung einer SR ergab keine Grenzwerte um zwischen benignen und malignen Veränderungen zu unterscheiden. Eine Subanalyse der Elastizitätswerte der intraprostatischen Läsionen zeigte, dass ein Grenzwert von 0,01% es mit einer Sensitivität von 94% und einer Spezifität von 89% erlaubt maligne Veränderungen zu entdecken.

Schlussfolgerung: In unserer Patientenkohorte war es mithilfe einer SR zwischen intraprostatischer Läsion und periprostatischen Gewebe nicht möglich sonoelastographisch hart imponierende Läsionen genauer zu charakterisieren. Allerdings zeigen unsere vorläufigen Resultate, dass intraprostatische Läsionen mit einem Elastizitätswert >0,01% dringend tumorverdächtig sind. Weitere Studien sind nötig um diese vorläufigen Ergebnisse zu bestätigen.