Rofo 2012; 183 - V2_07
DOI: 10.1055/s-0032-1324424

Vorteil eines zusätzlichen SPECT-CT-Protokolls bei verdächtigen solitären Knochenläsionen als Erweiterung der 99m Tc DPD Untersuchung

C Gstettner 1, K Köfer 1, S Kerschbaumer 1, D Heber 1, A Triebl 2, RM Aigner 1
  • 1Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Universitätsklinik für Radiologie
  • 2Universitätsklinik für Radiologie, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologische Diagnostik, Medizinische Universität Graz/Österreich

Problemstellung: Die planare Knochenszintigrafie brachte bekanntermaßen bei solitärer Knochenmetastasen kein eindeutiges Ergebnis. Die klinische Wertigkeit von 3D-SPECT-CT zur Diagnosesicherung und dem weiterfolgenden Therapieentscheid wurde untersucht.

Patienten und Methoden: Die Studie beinhaltete 52 Karzinompatienten (30männlich, 22 weiblich, mittleres Alter 59 Jahre). Diese umfassten ein Blasenkarzinom, 18 Prostatakarzinome, 16 Lungenkarzinome, einen Hodenkrebs, ein Karzinoid der Lunge, 13 Frauen mit Brustkrebs, ein Nierenzellkarzinom sowie ein Osteosarkom. Die Knochenszinitigrafie wurde nach intravenöser Gabe von 700MBq 99m Tc DPD an einem SPECT-CT Gerät (Siemens Symbia T16) durchgeführt. Nach der planare Bildgebung wurde zusätzlich low dose SPECT-CT über der verdächtigen Region durchgeführt.

Ergebnisse: In der planaren Bildergebung zeigten sich 16 verdächtige Läsionen in Rippen, 30 in Wirbelkörper, vier im Oberschenkelknochen und zwei im Beckenknochen. Die in der planaren Szintigrafie auffälligen Knochenläsionen konnten mittels SPECT-CT in 19/52 Patienten als Metastasen, in 2/52 als Enchondrom, in 2/52 als Osteophyt und der Rest als degenerativ verändert diagnostiziert werden. Das SPECT fand zusätzlich eine Metastase im Beckenknochen, welche planar nicht als befundrelevant dargestellt war.

Schlussfolgerungen: Mithilfe des SPECT-CT kann die weiterführende Abklärung von verdächtigen planaren solitären Knochenläsionen erfolgen. Diese Methode kann zwischen gutartigen und bösartigen Knochenläsionen unterscheiden und spielt somit eine entscheidende Rolle in der weiterführenden Patientenbehandlung.