ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(07/08): 380
DOI: 10.1055/s-0032-1325233
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Komposite – Zahnähnlicher E-Modul – sicherste Füllung

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Publication Date:
05 September 2012 (online)

In jüngerer Zeit wird in der Diskussion um die Qualität von Füllungsmaterialien oft das Auftreten des Schrumpfungsstresses in den Vordergrund gestellt. Doch ist ein niedriger Schrumpfungsstress nicht der alleinige Erfolgsfaktor. Im Gegenteil, weiß Dr. Reinhard Maletz, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung von VOCO: "Von außerordentlicher Bedeutung für den dauerhaften Erfolg der Füllungstherapie ist ein zahnähnlicher E-Modul."

Unbestritten schrumpfen alle Dimeth­acrylat-basierten Füllungsmaterialien bei der Polymerisationsreaktion, dies bewirkt eine Zugkraft auf die Grenzfläche zum Adhäsiv. Dieser Schrumpfungsstress liegt methodenabhängig in einer Größenordnung zwischen 1,0 und 4,0 MPa [ 1 ]. Bedenkt man aber, dass die Haftung eines Adhäsivs zum Komposit zwischen 12 und 35 MPa beträgt [ 2 ], und der Schrumpfungsstress nur einmalig während der Füllungslegung auftritt, ist die klinische Relevanz doch eher zu vernachlässigen. Diverse Studien zur langfristigen Bewertung der Randspaltqualität von Komposit-Füllungen untermauern dies [ 3 ], [ 4 ].

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Die tagtäglich wiederkehrende dynamische Belastung einer Komposit-Füllung durch den Kaustress zeigt hier einen weitaus größeren Einfluss auf deren Qualität. Täglich wirken während des Kauvorgangs Kräfte auf eine Füllung und somit auch auf den Adhäsivverbund.

Inwieweit diese Kräfte gleichmäßig abgeleitet werden, wird maßgeblich vom Elastizitätsmodul des verwendeten Füllungsmaterials bestimmt. Dieser E-Modul beschreibt das elastische Verhalten von Materialien bei Belastung. Es lässt sich zeigen, dass die Belastung auf den Adhäsivverbund mit zunehmendem E-Modul abnimmt [ 5 ]. Dies verwundert nicht, da im Zuge der Evolution auch der menschliche Zahn im Dentin mit ca. 16,55–18,62 GPa einen entsprechend hohen E-Modul entwickelt hat [ 6 ].

Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Einfluss des Schrumpfungsstresses auf die Qualität der Füllung klinisch kaum relevant ist, zumal diese einmalig auftretende Belastung durch Hilfe der Schichttechnik weiter beeinflusst werden kann. Neben weiteren Parametern, wie beispielsweise dem Temperaturverhalten, ist ein hoher, zahnähnlicher E-Modul, wie ihn etwa die VOCO-Komposite Grandio® und Grandio®SO aufweisen, für eine langfristig gute Randintegrität einer Füllung der einflussreichste und damit entscheidende Faktor.

Nur ein hoher E-Modul führt dazu, dass die tagtäglichen dynamischen Belastungen, die auf das Interface Zahn / Füllung wirken, deutlich reduziert werden. Deshalb gilt: "Zahnähnlicher E-Modul – sicherste Füllung!"

Nach einer Pressemitteilung der
VOCO GmbH, Cuxhaven
Internet: www.voco.de

 
  • Literatur

  • 1 Christensen GJ. Clinicians Report 2012;
  • 2 Reinhardt KJ. Dental Praxis 2006; 12: 151-159
  • 3 Abdalla AI. Int J Clin Dent 2009; 1: 191-200
  • 4 Schattenberg A, Storck S, Busemann I et al. IADR; 2009 Miami, USA
  • 5 Asmussen E, Peutzfeld A. Dent Mater 2008; 24: 600-605
  • 6 Craig RG, Peyton FA. J D Res 1958; 37: 710-718