physiopraxis 2012; 10(09): 72
DOI: 10.1055/s-0032-1328799
physiomedien
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Befunderhebung – Echte Basics

K. Bartrow

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Publication Date:
13 September 2012 (online)

 
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Mit dem Buch schließt der Springer-Verlag eine Lücke in seiner Lehrbuchreihe Physiotherapie Basics und zieht mit den zwei anderen großen Fachverlagen Thieme und Elsevier gleich. Die Verwandtschaft zum „Frisch“ (Programmierte Untersuchung des Bewegungsapparates) auch vom Springer-Verlag ist in einigen Grafiken erkennbar. Dennoch bietet Kay Bartrow viel Neues und das gut verpackt.

Das Buch verspricht größtmögliche Sicherheit über die Befunderhebung in zwölf Schritten. Mit der Anamnese zur Bildung einer ersten Arbeitshypothese über die Inspektion und Aktivprüfung folgt Bartrow alten Pfaden. Warum hierauf die neurologische Untersuchung folgt und daran die Passivprüfung, Messungen und Muskeltests anschließen, ist unklar. In drei weiteren Schritten werden Fremdbefunde integriert. Die eigenwillige Systematik bleibt der einzige, aber gravierende Schwachpunkt des Buchs. Ansonsten bieten die Kapitel viele Informationen. Zahlreiche Fotos und eine lebhafte, mehrfarbige Textstruktur, mit hilfreichen Tabellen, Praxistipps und gelungenen Fallbeispielen angereichert, erleichtern das Lesen. Unter den aktuellen Schlagwörtern Red und Yellow Flags, Clinical Reasoning und ICF findet der Leser knappe Kapitel, die etwas aufgepfropft wirken. Vorschläge zur Dokumentation runden das Buch ab.

Über die Systematik und die Darstellung einzelner Tests lässt sich streiten. Was bleibt, ist ein gutes Buch, das viele Grundlagen für Berufsanfänger und Fortgeschrittene bietet. Für die nächste Auflage wären der Direct Access und ein Kapitel zur Aktivprüfung wünschenswert.

Christian Burkert, Physiotherapeut und Lehrkraft für Orthopädie in Hessisch Lichtenau