Neben der Therapie der Grunderkrankung, wie z. B. der Pneumonie oder der Sepsis, steht
bei Patienten mit akuter Lungenschädigung (ALI) oder akutem Lungenversagen (ARDS)
die maschinelle Beatmung im Mittelpunkt der Therapie. Dabei gilt es, einerseits den
Gasaustausch zu sichern und andererseits eine weitere iatrogene Lungenschädigung durch
den mechanischen Stress der Beatmung, auch ventilatorinduzierte Lungenschädigung (VILI)
genannt, zu vermeiden [1]. Zwar konnte die Anwendung einer „lungenprotektiven Beatmungsstrategie“ die Überlebensrate
von ARDS-Patienten signifikant verbessern, nichtsdestotrotz zeigen aktuelle Studien,
dass es auch unter einer Beatmung mit reduzierten Tidalvolumina zu einer Schädigung
gesunder Lungenareale mit konsekutiver inflammatorischer Reaktion kommt [2]
[3]. Zudem kann bei einem Teil der ARDS-Patienten unter einer „lungenprotektiven Beatmung“
keine ausreichende Ventilation und Oxygenierung aufrechterhalten werden.