Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2012; 47(10): 624-625
DOI: 10.1055/s-0032-1329399
Fachwissen
Intensivmedizin Topthema: Lungenersatzverfahren
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lungenersatzverfahren – Erweiterte Therapieoptionen beim akuten Lungenversagen

Norbert Roewer
,
Ralf Michael Muellenbach
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Publication Date:
24 October 2012 (online)

Neben der Therapie der Grunderkrankung, wie z. B. der Pneumonie oder der Sepsis, steht bei Patienten mit akuter Lungenschädigung (ALI) oder akutem Lungenversagen (ARDS) die maschinelle Beatmung im Mittelpunkt der Therapie. Dabei gilt es, einerseits den Gasaustausch zu sichern und andererseits eine weitere iatrogene Lungenschädigung durch den mechanischen Stress der Beatmung, auch ventilatorinduzierte Lungenschädigung (VILI) genannt, zu vermeiden [1]. Zwar konnte die Anwendung einer „lungenprotektiven Beatmungsstrategie“ die Überlebensrate von ARDS-Patienten signifikant verbessern, nichtsdestotrotz zeigen aktuelle Studien, dass es auch unter einer Beatmung mit reduzierten Tidalvolumina zu einer Schädigung gesunder Lungenareale mit konsekutiver inflammatorischer Reaktion kommt [2] [3]. Zudem kann bei einem Teil der ARDS-Patienten unter einer „lungenprotektiven Beatmung“ keine ausreichende Ventilation und Oxygenierung aufrechterhalten werden.

Ergänzendes Material

 
  • Literaturverzeichnis

  • 1 Pinhu L, Whitehead T, Evans T, Griffiths M. Ventilator-associated lung injury. Lancet 2003; 361: 332-340
  • 2 Terragni PP, Del Sorbo L, Mascia L et al. Tidal volume lower than 6 ml/kg enhances lung protection: role of extracorporeal carbon dioxide removal. Anesthesiology 2009; 111: 826-835
  • 3 The Acute Respiratory Distress Syndrome Network. Ventilation with lower tidal volumes as compared with traditional tidal volumes for acute lung injury and the acute respiratory distress syndrome. N Engl J Med 2000; 342: 1301-1308