Rofo 2012; 184 - A10
DOI: 10.1055/s-0032-1329756

Galectin-1 und Mesothelin als potentielle Rezeptoren für Molecular Imaging und Targeted-Therapy des Pankreaskarzinoms: erste Ergebnisse des EU-Projektes „Nano-Plattformen für fortgeschrittenes Krebsmanagement“

F Sabouri 1, A Strauss 1, K Felix 2, U Haberkorn 3, J Werner 2, HU Kauczor 1, L Grenacher 1
  • 1Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Heidelberg
  • 2Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg
  • 3Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg

Hintergrund: Das EU Projekt „save me“ ist fokussiert auf die Entwicklung von Nano- und Carriersystemen zur Früherkennung und Therapie von Pankreaskarzinomen mit in-silico, in-vitro und in-vivo Tierstudien.

Zielsetzung: Identifikation von in Pankreas Tumoren hochregulierten Proteinen (in-vivo und in-vitro) als potentielle Kandidaten für die gezielte Darstellung von Tumorgewebe mittels markierten Liganden.

Material und Methoden: Acht humane Pankreas Karzinomzellinien wurden in-vitro mittels Western-Blot und qPCR auf ihre Expression von Galactin-1 (Gal-1) und Mesothelin (MSLN) als potentielle Biomarker hin untersucht.

Zwei Zelllinien wurden bzgl. Ihrer Expression von Gal-1 und MSTN im Nacktmausmodell (subkutan und orthotop) evaluiert. Durch Immunfluoreszenz (konfokale Mikroskopie) wurde die Lokalisation der Proteine dargestellt.

Ergebnisse: Western-Blot und PCR zeigen die höchste Expression von Gal-1 in den Zellinien der Panc-1 Zellen und von MSLN in den AsPc-1 Zellen.

In der Immunfluoreszenz stellen sich die beiden Proteine in-vitro sowohl intrazellulär als auch membranständig dar, wobei Gal-1 sich hauptsächlich in der Zellmembran und MSLN sich v.a. im Zytoplasma befindet. Auch in-vivo lässt sich dies bestätigen (Abb 1u. 2).

Diskussion: Gal-1 und MSLN sind potentielle Kandidaten als Biomarker für das Pankreaskarzinom. Sie könnten als Rezeptoren für die Bindung eines affinen Agens dienen. Dieses soll in einem nächsten Schritt mittels Nano-Partikeln/Radiomarkern gekoppelt bildgebend dargestellt werden.

Schlussfolgerung: Die grundsätzliche Eignung von Gal-1 und MSLN als Biomarker für das Pankreaskarzinom konnte gezeigt werden. Der nächste Schritt besteht im Finden geeigneter stabiler Liganden. Für Gal-1 eignet sich z.B. eine tPA ähnliche Struktur, diesbzgl. wird bereits geforscht.