retten! 2012; 1(5): 324-327
DOI: 10.1055/s-0032-1331408
Prävention & Selbstschutz
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schnell aber sicher zum Einsatz – Fahrphysik und menschliches Können

Stefan Felix
,
Matthias Grübel
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Publication Date:
19 December 2012 (online)

Zusammenfassung

Über 1 Million Mal krachte es bereits im ersten Halbjahr 2012 auf deutschen Straßen [1]. Häufige Unfallursache ist zu hohe Geschwindigkeit – doch gerade im Rettungsdienstalltag muss es oft schnell gehen. Wie Sie trotzdem sicher zum Einsatz kommen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Kernaussagen

  • Elektronische Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer, können aber weder Fehler verhindern noch physikalische Kräfte aufheben.

  • Fahrsicherheitstrainings helfen, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.

  • Starker Regen fördert Aquaplaning und kann nach langen Trockenperioden eine rutschige Schicht auf der Straße bilden.

  • Bei zu hohem Tempo in Kurven kommt es häufig zum Über- oder Untersteuern.

  • Beim Übersteuern beginnt die Hinterachse aus der Kurve zu driften. Beim Untersteuern schiebt das Fahrzeug über die Vorderachse nach außen.

  • Wird gebremst und befinden sich die Räder auf unterschiedlichen Fahrbahnoberflächen, gerät das Einsatzfahrzeug schnell außer Kontrolle.

  • Übersteigen die Fliehkräfte die Haftungskraft der Reifen, kommt das Fahrzeug ins Rutschen.

  • Ist der Boden uneben, ist die Kippgefahr für einen RTW hoch.

  • Teamarbeit und Aufgabenverteilung während der Einsatzfahrt senken das Unfallrisiko.