Der Klinikarzt 2012; 41(12): 610
DOI: 10.1055/s-0032-1332787
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Bradykinin-vermittelte Angioödeme – Hier sind Antiallergika praktisch unwirksam

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Publikationsdatum:
17. Dezember 2012 (online)

 

Angioödeme zählen zu den häufigsten Notfällen in der Allergologie. Ein Angioödem liegt vor, wenn die Symptomatik innerhalb von Minuten bis Stunden einsetzt und nach wenigen Tagen wieder verschwindet. "Es ist also ganz einfach, man muss nur daran denken", meinte Prof. Marcus Maurer, Berlin. Bevor jedoch eine rasche und effektive Therapie gestartet wird, ist zu klären, ob Dermatosen, internistische Leiden, Traumata oder lokale Entzündungen die Schwellungen verursacht haben. Trifft das nicht zu, ist der Pathomechanismus aufzudecken. Sind die Schwellungen regelmäßig mit Quaddeln assoziiert, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine durch Mastzellmediatoren vermittelte Urtikaria, die meist gut auf Antihistaminika und Glukokortikoide anspricht. Hat allerdings Bradykinin rezidivierende Angioödeme ausgelöst, sind Antiallergika praktisch unwirksam.