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DOI: 10.1055/s-0032-1333455
Schwarzes Brett
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
11 January 2013 (online)

Antwort des Monats – Schadet Lesen im Schummerlicht den Augen?
Treue Dienste leistete früher die Taschenlampe, wenn das Buch so spannend war und die Eltern das Nachttischlämpchen viel zu früh ausgeknipst hatten. In ihrem schwachen Schein ging es mit der Lektüre unter der Decke weiter. Allerdings hört man immer wieder, dass Lesen bei schwachem Licht den Augen schade. Was ist dran an dem Gerücht?
Laut der WDR-Fernsehsendung Quarks & Co schädigt das Lesen im Schummerlicht nicht per se die Augen. Doch aus noch ungeklärter Ursache regt Lesen den Augapfel zum Wachstum an, besonders im Grundschulalter und in der Pubertät. Wächst der Augapfel zu sehr in die Länge, wird das Auge kurzsichtig. Ob jemand zur Kurzsichtigkeit neigt, hängt stark mit den Genen zusammen. Aber auch mit den Lebensgewohnheiten und Umweltbedingungen. Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass nicht nur Leseratten, sondern auch Stubenhocker ein erhöhtes Risiko für Kurzsichtigkeit haben. Je mehr Zeit die Kinder im Freien verbrachten, desto seltener wurden sie kurzsichtig. Tierversuche bestätigen das: Wissenschaftler täuschten im Labor bei Kunstlicht Küken mittels einer Brille nahes Sehen vor, was mit dem Sehen beim Lesen vergleichbar ist. Die Augäpfel der Küken wuchsen daraufhin verstärkt in die Länge, und die Tiere wurden kurzsichtig. Deutlich weniger kurzsichtig wurden die Tiere, als sie die Forscher mit den Brillen ins Freie stellten.
Also zwischen der Lektüre immer mal wieder raus in die Natur, notfalls das Buch mitnehmen und draußen auf einer Parkbank weiterschmökern. Das tut auch den erwachsenen Augen gut.
brk
→ Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.wdr.de/tv/quarks > „Rückschau vom 7. August 2012“.