ergopraxis 2013; 6(01): 41
DOI: 10.1055/s-0032-1333458
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Lesen und Rechtschreiben Lernen – Innovativ lernen?

F. Jansen
,
U. Streit
,
A. Fuchs

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Januar 2013 (online)

 
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Die Autoren, beide Psychologen, wollen Kindern durch Automatisierung besser und schneller Lesen und Schreiben beibringen. Ihr Konzept setzt auf kognitionspsychologische Erkenntnisse und verzichtet auf Anlauttabellen. Es führt Buchstaben einzeln ein und erweitert Silben schrittweise. Erst wenn Kinder Silben automatisch lesen können, kommen die Wörter. Das Üben der Buchstaben-Laut-Zuordnung soll die phonologische Bewusstheit trainieren und Lese- und Rechtschreibprobleme verhindern. Kritiker äußern, dass Kinder so zu Automaten werden, die sinnlos Silben wiederholen. Lehrer, Eltern und Therapeuten haben jedoch Erfolge mit dem Konzept erzielt. Vor allem Kinder mit Lernschwächen, mangelnden Deutschkenntnissen und Legasthenikern hilft die Methode, da sie den Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigt, genug Lernzeit ermöglicht und die Ergebnisse absichert.

Die Automatisierung wird auch beim Schreibenlernen genutzt. Das Kind lernt zuerst nur Buchstaben und Wörter, die so geschrieben werden, wie man sie hört. Sobald es das kann, beginnt ein systematisches Schreibtraining. Die Rechtschreibung wird bei der Methode visuell erfasst und korrekt abgespeichert, die Kinder werden motiviert, erfolgreich zu lernen.

Ein empfehlenswertes Buch für Therapeuten und Pädagogen, die Kindern, die mit herkömmlichen Methoden nicht zurechtkommen, Lesen und Schreiben beibringen wollen. Die zweite Auflage hat sich um ein Vielfaches verbessert. Die Blattsammlung ist größer geworden, Arbeitsblätter können kostenlos von der Homepage der Autoren ausgedruckt werden.

Katarina Hildebrandt, Ergotherapeutin mit Schwerpunkt Pädiatrie aus München