Zusammenfassung
Hintergrund:
Die Bildgebung mittels CT oder digitaler Volumentomografie (DVT) ist Routine in der
präoperativen Diagnostik der Nasennebenhöhlen als auch des Felsenbeines. Das Optimierungsgebot
zwingt den Anwender von Röntgenstrahlung sich die Frage der erforderlichen Dosis unter
Betrachtung der erforderlichen Bildqualität zu stellen. In dieser Arbeit soll anhand
einer eigens erstellten Checkliste für beide anatomischen Regionen das Optimierungspotenzial
dargestellt werden.
Material und Methoden:
An 3 humanen Ganzkopfpräparaten wurden unter Variation der Röhrenparameter eines DVT-Gerätes
mehrere hundert Aufnahmen angefertigt. Die insgesamt 31 anatomischen Parameter wurden
nach dem Schulnotenprinzip (1 – sehr gut, 2 – gut, 3 – schlecht, 4 – nicht darstellbar)
für jeden Bilddatensatz evaluiert. Aus den Beurteilungen der einzelnen Parameter wurde
für die entsprechende applizierte Dosis ein Summenscore erstellt.
Ergebnisse:
Sowohl für die NNH als auch für das Felsenbein zeigte sich im höheren Dosisbereich
eine Sättigung des Summenscores. Unter der Voraussetzung, dass alle Parameter unter
Berücksichtigung der Standardabweichungen, welche aus den interindividuellen Unterschieden
resultieren, durchschnittlich mit mindestens gut visualisierbar (Note 2) sein sollen,
konnte für die NNH ein Optimierungsbereich von 2,0–3,0 mGy applizierter Dosis, und
für das Felsenbein ein Optimierungsbereich von 3,0–4,0 mGy applizierter Dosis bestimmt
werden. Im Vergleich zur an diesem Gerät maximal möglichen applizierbaren Dosis ist
somit eine Reduktion von 70–80% möglich und klinisch vertretbar. Im Vergleich zu den
bisherigen Standardeinstellungen der täglichen Routine konnte eine Reduktion um 50%
erzielt werden.
Schlussfolgerung:
Es konnte gezeigt werden, dass unter Konzentration auf die klinisch-chirurgischen
Anforderungen eine deutliche Optimierung des Verhältnisses von applizierter Dosis
und Bildqualität möglich ist. Dies soll zum einen zu einer intensivierten interdisziplinären
Zusammenarbeit anregen, und zum anderen zu erhöhter Patientensicherheit führen.
Abstract
Imaging Quality and Dosage in ENT – What Do We Really Need?
Background:
Today, imaging of nose, paranasal sinuses and temporal bone by CT is standard in preoperative
diagnostics. The need of reduction of applied dosage leads to the necessity of research
in necessary imaging quality. Therefore this paper deals with new developed anatomical
checklists and the analysis of imaging quality on anterior and lateral skull base.
Material and methods:
With 3 human complete heads over 400 examinations were performed on one cone beam
CT device under varying x-ray-tube adjustments. 31 anatomic parameters were evaluated
(Excellent, well, poor, not evaluable) for every data set. A summation score was built
for every examination.
Results:
As well for paranasal sinuses as for temporal bone a constant excellent imaging quality
could be seen in high dosages. Certainly, in low dosages a reduction of imaging quality
was detected. The optimal range (all parameters visualized well as average) could
be evaluated for paranasal sinuses between 2,0 and 3,0 mGy and between 3,0 and 4,0 mGy
for temporal bone. So, a reduction of 70–80% in comparison to highest adjustments
of today is possible and realistic. In comparison to standard protocols, a reduction
of about 50% can be reached.
Conclusion:
The possibility of dose reduction by discussion of the necessary imaging quality from
clinical point of view could be shown.
Schlüsselwörter
Dosisoptimierung DVT - Digitale Volumentomografie (DVT) - Bildgebung Nasennebenhöhlen
- Bildgebung Otobasis - Bildqualität DVT
Key words
dosage optimization - imaging quality ENT - cone beam CT (CBCT) - imaging temporal
bone - imaging paranasal sinuses