Pneumologie 2013; 67 - P460
DOI: 10.1055/s-0033-1334589

Implantation eines Y-Stent Carina und eines OKI-Stent rechts zentral bei Pneumomediastinum nach Chemotherapie eines Plattenepithelkarzinoms

T Knappe 1, S Gütz 1
  • 1Klinikum St. Georg, Leipzig, Robert-Koch-Klinik, Zentrum für Pneumologie

Einleitung: Maligne Tumoren können zu Stenosen in den zentralen Atemwegen führen. Durch Tumornekrosen bzw. sehr schnelle Tumorremission nach Chemotherapien können oesophagobronchiale bzw. bronchomediastinale Fisteln entstehen.

Methoden: Bei einer 56-jährigen Patientin wurde Ende Januar 2012 ein zentrales Bronchialkarzinom in beiden Hauptbronchien mit subtotalem Verschluss des Bronchus intermedius diagnostiziert. Immunhistochemisch wurde ein mäßig differenziertes Plattenepithelkarzinom gesichert. Es bestanden eine Infiltration des Mediastinums und bilaterale mediastinale Lymphknotenmetastasen.

Nach einem Zyklus Chemotherapie Paclitaxel/Carboplatin mit 100% der VWD kam es zu einer erheblichen Tumornekrose mit Ausbildung eines Pneumomediastinums. Bronchoskopisch zeigten sich 2 bronchomediastinale Fisteln jeweils in der Medialwand des rechten Hauptbronchus und des Bronchus intermedius.

Zunächst wurde ein OKI-Stent (Dumonstent, Firma Novatech) vom re. Hauptbronchus bis in den distalen Bronchus intermedius mit einem Abgang in den rechten Oberlappenbronchus und nachfolgend ein Y-Stent Carina (Firma Micro-Tech) implantiert.

Ergebnisse: Im weiteren Verlauf kam es zur kompletten Remission des Pneumomediastinums. Nach weiteren 3 Zyklen Paclitaxel/Carboplatin (03 – 05/2012) erfolgte die Einleitung einer palliativen konsolidierenden Radiotherapie mit einer summativen GHD von 55 Gy. Röntgenologisch und computertomographisch trat eine sehr gute partielle Remission ein. Die Patientin hat mittlerweile 8 Monate mit guter Lebensqualität überlebt.

Diskussion: Eine multimodale Therapie mit interventioneller Endoskopie, Chemo- und Radiotherapie kann zur Besserung der Symptomatik, der Lebensqualität und zu einem längeren Überleben führen.