Pneumologie 2013; 67 - P456
DOI: 10.1055/s-0033-1334631

Disseminierte Mycobacterium fortuitum Infektion mit klinischem Aspekt eines metastasierten Tumorleidens

J Callegari 1, R Baumgartner 1, H Leuchte 1
  • 1Innere Medizin II Neuwittelsbach, München

Hintergrund:

Mykobakterium fortuitum (M. fortuitum) ist ein schnell wachsendes Mykobakterium, welches in der Regel bei immunkomprimierten Patienten zu Infektion von Haut und Bindegewebe führt. Die häufigsten Erkrankungen sind beschrieben in HIV Kollektiven. Die Diagnosestellung ist wichtig, da sich die antimikrobielle Therapie von der tuberkulostatischen Therapie signifikant unterscheidet.

Fallvignette:

Ein 54-jähriger ätiopischer, immunkompetenter Patient präsentierte sich mit chronischem Husten und rechtsthorakalen Schmerzen. Die klinische Untersuchung offenbarte eine subkutane, tumoröse Läsion auf Höhe der 10. Rippe.

Radiologisch imponierten neben einer pathologischen Rippenfraktur ein ausgeprägter Pleuraerguss rechts sowie eine hiläre Raumforderung und mehrere vergrößerte Lymphknoten. Im Ganzkörper-FDG-PET-CT zeigte sich das Bild einer metastasierten Tumorerkrankung mit deutlich anreichernden pulmonalen, ossären und lymphatisch Läsionen.

In der Stanzbiopsie eines subkutanen Herdes stellte sich histologisch eine granulomatöse dar.

In der PCR des Biopsats ergibt sich das Vorliegen einer nicht-tuberkulösen Infektion mit Mykobakterium fortuitum.

Das Antibiogramm ergibt eine Sensibilität gegenüber Ciprofloxacin.

Unter Einleitung der Therapie kommt es zu einer Abnahme der Entzündungszeichen und der thorakalen Schmerzen.

Zusammenfassung:

In diesem Fallreport stellen wir eine M. fortuitum Infektion als eine seltene Differenzialdiagnose bei klinischem Bild eines metastasierten Tumorleiden vor. Die Therapie erfolgt nach Antibiogramm und scheint primär erfolgreich.