Pneumologie 2013; 67 - P51
DOI: 10.1055/s-0033-1334632

Nach Lungentransplantation Infektion der Lunge durch Trichosporon asahii

P Fleimisch 1, D Theegarten 2, G Weinreich 1, M Kamler 3, PM Rath 4, H Teschler 1, U Sommerwerck 1
  • 1Abteilung Pneumologie – Universitätsklinik, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universitätsklinik Essen
  • 2Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinik Essen
  • 3Abteilung Thorakale Transplantation, Westdeutsches Herzzentrum, Universitätsklinik Essen
  • 4Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Essen

Hintergrund: Pulmonale Infektionen sind häufige Komplikationen bei lungentransplantierten Patienten.

Fallbesipiel: Bei einem 60-jährigen Mann wurde 2010 bei schwergradiger COPD eine bilaterale Lungentransplantation (LTX) durchgeführt. Bereits frühzeitig nach LTX entwickelte sich eine Stenose im Bronchus intermedius (BI). Diese wurde wiederholt mittels Ballon dilatiert, mit dem elektrischen Messer und Mitomycin lokal behandelt. Es wurden aktuell makromorphologisch persistierende, sehr harte, kaum zu biopsierende Membranen im BI festgestellt. Wegen progredienter Verschlechterung der Lungenfunktion und Entwicklung eines BOS III wurde neben der Standardtherapie eine antimykotische Therapie mit Voriconazol begonnen. Aus einer der Biopsien aus dem rechten Oberlappen konnte kulturell Trichosporon asahii gewonnen werden. Histologisch war die Probe gekennzeichnet durch perivaskuläre nekrotische Anteile mit herdförmigen Verkalkungen. Es zeigte sich unter Therapie eine komplette Beseitigung der Membranen, wodurch tragischerweise naheliegende Gefäße freigelegt wurden. Bei dem Patienten trat wiederholt Hämoptoe auf. Eine Interventionsmöglichkeit bestand aufgrund der Fragilität der Gefäße nicht. Neben den endobronchialen Nekrosen fanden sich CT-morphologisch keine weiteren Zeichen einer Nekrosierung. Trotz schlussendlich kombinierter antimykotischer Therapie verstarb der Patient in einer finalen Hämoptoe.

Schlussfolgerung: Die opportunische Hefe Trichosporon asahii zeigte im vorliegenden Fall unter Immunsuppression einen Befall der Lunge mit überwiegend gefäßnaher Nekrose und resultierender Hämoptoe. Der Infektionsmodus blieb bis zuletzt unklar.