Pneumologie 2013; 67 - P367
DOI: 10.1055/s-0033-1334691

Hyponatriämiemanagement bei Patienten mit Lungenkarzinom

I Teber 1, O Zaba 1, C Grohé 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Evangelische Lungenklinik Berlin

Die nicht kontrollierte Hyponatriämie bei Patienten mit Lungenkarzinom geht mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität einher. Sowohl die multifaktorielle Hyponatriämie als auch das SIADH sind relevante Elektrolytstörungen im Verlauf des kleinzelligen (SCLC) als auch des nicht-kleinzelligen (NSCLC) Lungenkarzinoms (Häufigkeit: 12% bzw. 3%). Die fehlende Korrektur des Natriumspiegels ist ein prognoserelevanter Faktor für die Patienten. Es fehlen bisher Untersuchungen zur effektiven Natriumkontrolle bei dieser Patientengruppe. Wir untersuchten prospektiv in unserem Krankenhauskollektiv (aus dem Aufnahmezentrum) 301 Fälle mit Hyponatriämie (Natriumspiegel > 130 mmol) von 1/2010 – 8/2012. In 39 Fällen wurde ein SIADH diagnostiziert. Der klinische Schweregrad der Erkrankung und der Hyponatriämie bestimmt das therapeutische Procedere. Bei akuten Verlaufsformen des SIADH stehen therapeutisch sowohl 3% NACL Infusionen als auch der Vasopressin-Antagonist Tolvaptan (Samsca) zur Verfügung. Wir untersuchten wie häufig sowohl die NACL Infusionen als auch alternativ Tolvaptan zum Einsatz kamen, welche Dosierung zu einer Kontrolle des Krankheitsbildes führten und wie häufig die Substanzen zum Einsatz kamen. In 20 von 39 Fällen mit SIADH kam Tolvapatan zum Einsatz insbesondere bei schweren Krankheitsverläufen mit Werten unter 125 mmol/l. Das effektive Management der schweren Hyponatriämie führte in allen Fällen zu einer raschen klinischen Verbesserung und zeigt, dass ein effektives Hyponatriämiemanagement von anfang an zu einer deutlichen Verbesserung des klinischen Verlaufes führt.