Pneumologie 2013; 67 - P125
DOI: 10.1055/s-0033-1334743

Non-invasive Methode zur Vorhersage einer pulmonalen Hypertonie

S Al Hamoud 1, U Wagner 1
  • 1Klinik Löwenstein gGmbH, Medizinische Klinik I Pneumologie

Einleitung: Die pulmonale Hypertonie (PH) ist eine wichtige Ursache von Belastungsatemnot, wird aber in der täglichen Praxis häufig übersehen.

Wir verglichen diese nicht-invasive Methode mit dem derzeitigen Goldstandard in der Diagnostik der pulmonalen Hypertonie.

Patienten und Methode: Die retrospektive Studie umfasste 2 Gruppen zu je 185 Probanden, die zwischen Januar 2009 und Juli 2010 in den Abteilungen für Pneumologie und Radiologie der Klinik Löwenstein untersucht wurden.

Wir bestimmten mithilfe des Thorax-CT's den mittleren Durchmesser des Truncus pulmonalis (MPAD) und den mittleren Durchmesser der Aorta ascendens (AAD). Der mittlere pulmonalarterielle Druck (mPAP) wurde mittels Rechtsherzkatheter bestimmt.

Die Kontrollgruppe umfasste 185 Personen ohne pulmonale Hypertonie (PH): 112 (60,5%) Frauen im Alter von 67 ± 9,8 Jahren und 73 (39,5%) Männer im Alter von 65,7 ± 12,1 Jahren.

Die Gruppe der Patienten mit PH umfasste ebenfalls185 Patienten: 97 (52,5%) Frauen im Alter von 72,8 ± 8,8 Jahren und 88 (47,5%) Männer im Alter von 71,9 ± 8,3 Jahren.

Ursachen der PH: IPH bei 80 Patienten (M = 36, F = 44) ˜ 43,2%, COPD bei 27 Patienten (M = 14, F = 13) ˜ 14,6%; CTEPH bei16 Patienten (M = 9, F = 7) ˜ 8%; kardiologische Ursachen der PH bei 22 Patienten (M = 9, F = 13) ˜11,8%; Bindegewebserkrankung bei12 Patienten ˜6,5%; Lungenfibrose bei 20 Patienten (M = 9, F = 11) ˜ 10,9% der Patienten.

Ergebnisse: Bei der Kontrollgruppe war MPAD 29,6 ± 4,8 mm und mPAP war 15,4 ± 5mmH.

Bei den Patienten mit pulmonaler Hypertonie MPAD 36,7 ± 5,6 mm, mPAP waren 34,3 ± 9,1 mmHg. MPAD und mPAP waren unabhängig vom Alter.

Wir fanden einen Wert von 34,4 mm als Kriterium für eine PH. Dabei waren Sensitivität und Spezifität 67% und 78%. Die positive und negative Likelihood Ratio betrug 3,1 und 0,4.

Es wurde geprüft, ob das Verhältnis (MPAD/AAD) ein guter Prädiktor einer PH war. MPAD/AAD ≥1 war ein diagnostischer Indikator der PH mit einer Sensitivität von 63%, einer Spezifität von 80% und einer positiven und negativen Likelihood Ratio von 3,2 und 0, 45.

Fazit: Ein MPAD größer 34,4 mm korreliert gut mit einer PH. MPAD/AAD ≥1 war ein weiterer Hinweis auf PH. Der PPV beider Parameter entspricht demjenigen Wert einer Echokardiografie, erreicht jedoch nicht die Vorhersagequalität eines RHK.